Spüren Sie auch die Zeit anders in diesen Tagen?

book-731199_1920 Kopie (c) pixabay
Datum:
Mo. 23. März 2020
Von:
Ursula Fabry-Roelofsen

Spüren Sie auch die Zeit anders in diesen Tagen? Es ist ein komischer Zufall, dass am vergangenen Freitag unsere Kirchturmuhr nach langer Zeit repariert werden konnte. Die Technik war schon ein halbes Jahr defekt und es brauchte so lange, ein Ersatzteil besorgen zu können. Nun zeigt unsere Kirchturmuhr endlich wieder die richtige Tageszeit an und schlägt zur halben und vollen Stunde. Jetzt, wo alles so still draußen ist, hört man sie vielleicht noch bewusster. Und gerade jetzt, wo die Zeit weniger bedrängend ist als sonst, werden wir daran erinnert, dass jede Sekunde, jeder Augenblick unwiderruflich ist. Auch heute ist jeder Augenblick eine geschenkte Zeit, auch heute dürfen wir sie dankbar annehmen als ein liebevolles Geschenk, das wir jetzt etwas bewusster und herzlicher annehmen können. Alle Zeit lässt uns unsere Bedürftigkeit spüren, denn Dankbarkeit und Bedürftigkeit sind die zwei Seiten, die unser Leben bestimmen. Um unserem Dank wie auch unseren Bitten einen würdigen Ausdruck zu verleihen, wird ab morgen ein Buch in unserer Citykirche ausliegen, worin alle, die mögen, festhalten und aufschreiben können, was sie bewegt. All unser Danken und all unser Bitten dürfen wir miteinander teilen und anvertrauen, uns einander und Gott, der weiß, woran uns mangelt und woran wir uns erfreuen und der Anteil nehmen möchte an unserem Leben. im Lesungstext des heutigen Tages heißt es: "Seht, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Dann wird man an das Frühere nicht mehr denken, und nie wird man sich daran erinnern. Darum freut euch und jubelt allezeit über das, was ich erschaffe. Denn ich schaffe Jerusalem in eine Stadt des Jubels um und seine Bewohner in ein Volk der Freude."  (Jes 65,17-18)