Der Preis wurde nach 2014 zum zweiten Mal von der Maria-Grönefeld-Stiftung für christliche Sozialethik und Sozialpraxis vergeben. Er ehrt Menschen für ihr besonderes soziales und gesellschaftspolitisches Engagement. Menschen, die, wie der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Heinz Hahnbück, es bei der Verleihung in der Aachener Citykirche formulierte,
„sozialer Kälte entgegentreten". In diesem Sinne hätte es keinen überzeugenderen Preisträger geben können als Ali Ismailovski.
1988 ist er mit seiner Familie aus Mazedonien nach Deutschland gekommen. Als Roma weiß er aus eigener Erfahrung, was es heißt, Vorurteilen zu begegnen und um eine faire Chance auf ein normales Leben zu kämpfen. Er hat sie in Aachen gefunden, wo er mit seiner Familie lebt und arbeitet. Seit über zehn Jahren engagiert er sich für Flüchtlinge und setzt sich für
sie ein, mit Sachkompetenz, Hartnäckigkeit und Herzlichkeit. „Er sieht keine Bleibeperspektiven, sondern Menschen", sagte Andrea Genten in ihrer Laudatio über ihn. Sie ist Mitglied im Vorstand des Vereins Refugio, dem Träger des Aachener Begegnungs- und Beratungszentrums für Flüchtlinge „Café Zuflucht", für die Ali Ismailovski als Flüchtlingsberater tätig ist. Als ehrenamtlicher Vorstand engagiert er sich außerdem im Flüchtlingsrat NRW und macht sich stark für junge Sinti und Roma, kämpft gegen die Vorurteile, die ihnen immer noch begegnen. Vor allem aber ist er mit ganzem Herzen „Wege-Eröffner" und „Chancen- Erstreiter" für heranwachsende Flüchtlinge, wie Andrea Genten ihn lobte.
Zwei „seiner Jungs", junge Flüchtlinge aus Palästina und dem Kosovo, füllten ihre Worte mit ihren Geschichten mit Leben. Das Ticket zurück nach Palästina schon fast in der Tasche, habe ein Freund ihm geraten: „Geh zu Ali". Davon habe er sich nicht viel versprochen, doch Ali Ismailovski habe ihn eines Besseren belehrt und erreicht, dass er seine Chance bekommen habe: „Danke ist als Wort zu klein, für das, was ich sagen möchte!" „Mir geht es um Menschen", entgegnete ein zutiefst gerührter Preisträger.
„Mit Menschen wie ihm ist mir um Europa nicht bange", würdigte EU-Parlamentspräsident und Schirmherr Martin Schulz in einem verlesenen Grußwort Ali Ismailovski. Und mit ihm alle, die Flüchtlingen eine helfende Hand reichen. Sie machten Europa zu einem „Hoffnungsort" für Menschen, die hierher kämen, weil sie „Heimat, Schutz, Geborgenheit und Identität verloren haben". Sie zu stärken, stärke auch unsere „auf Humanität begründeten Werte unserer Gesellschaft".