Deutschlandweite Eröffnung der "Weihnachtsmannfreien Zone" des Bonifatiuswerkes in Aachen
Aachen, (iba) – Gutes tun kann so einfach sein, das haben am heutigen Vormittag 173 Kinder der Aachener Domsingschule gezeigt. Im Rahmen der bundesweiten Eröffnung der „Weihnachtsmannfreien Zone“ des Bonifatiuswerkes haben sie in der Citykirche St. Nikolaus nicht nur ihr soziales Engagement präsentiert, sondern gleichzeitig ein starkes Zeichen gegen Kinderarbeit weltweit gesetzt.
Stellvertretend für alle Kinder in Deutschland überreichten die Schüler in Aachen ihre Anliegen an Vertreter aus Kirche und Politik und forderten diese dazu auf, entschlossen gegen Kinderarbeit vorzugehen. In einem vorgetragenen Rap wurde diese Forderung nach mehr Gerechtigkeit für Kinder nochmal eindrücklich vor Augen geführt. Nach aktuellen Zahlen gibt es weltweit 152 Millionen Kinderarbeiter zwischen fünf und 17 Jahren. Das heißt, sie müssen unter Bedingungen arbeiten, die sie ihrer grundlegenden Rechte und Chancen berauben.
„Länder, die von Konflikten beherrscht werden und in denen Arm und Reich immer mehr auseinanderdriften und wo soziale Not immer deutlicher wird, da steigt die Gefahr, dass Kinder arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen können. Auch zu Zeiten des heiligen Nikolaus herrschten soziale Missstände, die ihn aus vollem Herzen zum Handeln antrieben. Er kümmerte sich selbstlos um die Armen und schütze sie vor Ausbeutung. So ist der heilige Bischof von Myra ein christliches Vorbild auch im Kampf gegen Kinderarbeit. Als Freund gerade der Kinder erinnert er uns immer wieder daran, solidarisch zu handeln und sich mehr für Gerechtigkeit, auch in der heutigen Zeit, besonders für Kinder und Jugendliche einzusetzen“, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.
Bischof Dr. Helmut Dieser erwähnte in diesem Zusammenhang die Nikolauslegende um die drei Mädchen, die verkauft werden sollten, um Geld zu verdienen. Doch Dank des Nikolaus, der eines Nachts Gold ins Haus der Mädchen warf, waren die jungen Frauen gerettet. Es sei unerlässlich, dass jedes Kind sich bewusst mache, dass sein Körper ihm selbst gehöre. „Kein Kind darf für die Zwecke der Großen ausgenutzt werden.“ So gäben die Geschichten des heiligen Nikolaus Hoffnung, gerade auch in diesen schwierigen Zeiten der Kirche. Der Bürgermeister lobte das Engagement der Kinder. Sie würden mit ihrer Tatkraft von Aachen aus in ganz Deutschland leuchten. Er berief sich zudem auf die UN-Kinderrechtskonvention, die auch weltweit Geltung finden müsste. Auch die Sängerin und langjährige Botschafterin der "Weihnachtsmannfreien Zone" Maite Kelly war nach Aachen gekommen, um dem Kampf gegen Kinderarbeit ihre Stimme zu verleihen. „Es gilt Räume zu schaffen, in denen die Kinderstimmen gehört werden“, sagte Kelly. Zusammen mit den 173 Schülern sang sie ihr Lied „Du bist Du“, eine klare Hommage an die Einzigartigkeit jedes Kindes.
Zum Auftakt der „Weihnachtsmannfreien Zone“ wurde deutlich: Es ist mehr als zeitgemäß, dem Grundanliegen des heiligen Nikolaus zu folgen, nämlich Gutes zu tun. Wie das funktioniert hat das Bonifatiuswerk in einem neuen Kurzfilm vorgestellt. In „Tat.Ort.Nikolaus“ zieht eine zwielichtige Gestalt durch die Straßen, doch was führt sie im Schilde? Nichts Böses, ganz im Gegenteil, sie schafft Orte der guten Taten, denn „Gutes tun – kann jeder.“ Die Botschaft des Films wird am 6. Dezember direkt umgesetzt: Die Schulkinder werden den wohl größten Printen-Nikolaus der Welt, gestiftet von Nobis Printenbäckerei, mit Gästen der Franziska-Schervier-Stube teilen. In der Einrichtung der Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus erfahren in Not geratene Menschen Hilfe und Unterstützung.
Musikalisch begleitet wurde die Eröffnungsveranstaltung neben den Schülern der Domsingschule und Maite Kelly vom weltbekannten Popmusiker und Mönch Stan Fortuna, der zum Orden der „Franziskaner der Erneuerung" aus der Bronx in New York gehört.
Bereits seit 16 Jahren setzt sich das Bonifatiuswerk mit seiner Aktion "Weihnachtsmannfreie Zone" dafür ein, den heiligen Nikolaus als Freund der Kinder und Helfer von Menschen in Not wieder ins Bewusstsein zu bringen. Ein echt gutes Vorbild, denn er verkörpert Werte wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Respekt. Mit den Erlösen aus der "Weihnachtsmannfreien Zone" werden die katholischen ambulanten Kinderhospizdienste in Berlin und in Halle an der Saale unterstützt. (iba / Na 092)