Papst Leo XIV. ist der neue Heilige Vater

Papst Leo XIV., mit bürgerlichem Namen Robert Francis Kardinal Prevost OSA, ist der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri. Geboren am 14. September 1955 in Chicago, trat er 1977 dem Augustinerorden bei. Der Orden schickte ihn zum Kirchenrechtsstudium nach Rom – ein Schritt, der seine internationale Laufbahn vorbereitete.
Nach dem Studium war Prevost mehrere Jahre als Missionar in Peru tätig. Im Laufe seiner kirchlichen Karriere pendelte er zwischen Lateinamerika und den USA – stets dorthin, wo seine Erfahrung gebraucht wurde. Besondere Verantwortung übernahm er in der Ausbildung junger Ordensmänner. Neben seiner Muttersprache Englisch spricht er fließend Spanisch und Italienisch.
Von 2002 bis 2013 stand er dem Augustinerorden als Generalprior mit Sitz in Rom vor. 2015 wurde er Bischof von Chiclayo in Peru. Später berief ihn Papst Franziskus in die römische Kurie, wo er als Präfekt der Bischofskongregation – gewissermaßen die Personalabteilung der Weltkirche – tätig war. In dieser Rolle war er unter anderem für die Ernennung von Bischöfen und die Koordination der Ad-limina-Besuche zuständig. Auch zum Kardinal wurde er in dieser Zeit ernannt.
Leo XIV. gilt als pragmatischer Brückenbauer, der sowohl bei konservativen als auch progressiven Kräften Ansehen genießt. Seine diplomatische Art und seine weltkirchliche Erfahrung machen ihn zu einem Papst der Ausgewogenheit und des Dialogs.
Mit der Wahl seines Namens knüpft er an Leo XIII. an – jenen Papst, der mit der Enzyklika Rerum Novarum die katholische Soziallehre prägte. Leo XIII. wurde als „Arbeiterpapst“ bekannt – Leo XIV. könnte als sein moderner Nachfolger verstanden werden, wenn auch unter anderen weltpolitischen Vorzeichen.