Neuer Bischof für Apartadó

Apostolischer Vikar von Guapi wechselt an den Golf von Urabá

Wappen des Bistums Apartadó (c) CEC
Wappen des Bistums Apartadó
Datum:
Fr. 22. März 2024
Von:
Carina Delheit

Papst Franziskus hat den bisherigen Apostolischen Vikar von Guapi Monseñor Carlos Alberto Correa Martínez zum neuen Bischof von Apartadó ernannt und damit von der Pazifik- an die Karibik-Küste versetzt.
Der Neuernannte wurde 1968 in Medellín geboren und nach dem Studium in La Ceja (Antioquia) 1993 zum Priester geweiht. Nach einem Aufbaustudium in Rom im Fach Missionswissenschaft war er als Seelsorger in Ecuador und in den kolumbianischen Diözesen Riohacha und Montería im Einsatz und als Ausbilder im Missions-Priesterseminar von La Ceja tätig. 2013 wurde er zum Leiter des Apostolischen Vikariats Guapi ernannt und zum Titularbischof von Severiana (einem untergegangenen Bistum im heutigen Tunesien) geweiht.

Das Bistum Apartadó wurde 1988 errichtet und vom Bistum Santa Fe de Antioquia abgetrennt. Es liegt im äußersten Nordwesten Kolumbiens an der Grenze zu Panama und umfasst beide Ufer des karibischen Golfs von Urabá sowie dessen Hinterland. Das Bistumsterritorium gehört politisch zu den Departements Antioquia und Chocó und ist so groß wie die Bistümer Aachen, Köln und Trier zusammen, hat allerdings nur eine Bevölkerung von 670.000 Menschen, von denen 500.000 katholisch sind. In 43 Pfarreien sind derzeit 55 Diözesan- und 3 Ordenspriester sowie 87 Ordensfrauen tätig. In der 36-jährigen Geschichte des Bistums ist Bischof Correa ist der sechste Diözesanbischof. Im Bistumsgebiet lag die untergegangene Stadt Santa María la Antigua del Darién. Sie wurde 1510 als eine der ersten Siedlungen der spanischen Eroberer auf dem südamerikanischen Festland errichtet und 1513 zum ersten Bischofssitz Südamerikas, der allerdings schon 1520 in die neugegründete Stadt Panama an die Pazfikküste verlegt wurde, als die Santa María von den Spaniern wegen ihrer unwirtlichen Lage und des Widerstandes der indigenen Bevölkerung wieder aufgegeben wurde.
Das Gebiet am Golf von Urabá ist Schauplatz einer der größten humanitären Krisen Kolumbiens. Er ist der kolumbianische Endpunkt der Fluchtroute hunderttausender Menschen, die vor allem aus Venezuela kommen und über Mittelamerika in die USA wollen. Inzwischen nehmen auch Menschen aus anderen Teilen Südamerikas und aus anderen Kontinenten die "Dienste" der Schlepperbanden in Anspruch, die dort das Sagen haben und Fährtransporte über den Golf von Urabá bis vor die Grenze Panamas organisieren. Anschließend erwartet die Menschen der bis heute undurchdringliche Dschungel des Darién im kolumbianisch-panamaischen Grenzgebiet, dessen Durchquerung zahlreiche Menschen nicht überleben. Die Sozialpastoral des Bistums Apartadó organisiert humanitären Hilfen für die Durchziehenden, die oft vor dem Aufbruch in den Darién eine Verschnaufpause einlegen.