Mit ihrer Kraftanstrengung am Steuer tonnenschwerer Gefährte halten sie die Wirtschaft nicht nur in Adventszeiten am Laufen: die Abertausenden LKW-Fahrerinnen und -Fahrer, die just in time Waren über die Autobahnen dieser Republik und Europas transportieren. Ihre Arbeitsbedingungen sind häufig prekär, es mangelt an sozialer Sicherheit, sie sind lange Zeit getrennt von ihren Familien.
Zusammen im Bündnis mit engagierten Partner:innen haben wir von der KAB im Bistum Aachen heute ein Zeichen gesetzt. Wir haben erneut Männer und Frauen besucht, die mit ihren Trucks auf den weitläufigen Parkplätzen an der Raststätte Aachen-Land Nord an der A 4 ihre einsamen, langen Ruhezeiten einnehmen.
Als Zeichen der Wertschätzung hatten wir einen Nikolaus im Schlepptau, der von LKW zu LKW ging, und herzlich grüßte. Darüber freuten sich die Fahrerinnen und Fahrer ebenso wie über kleine Präsente wie Weckmänner und Schokonikolause, die wir überreichten.
Manchmal gelangen kurze Gespräche über die jeweilige Situation und die Information, dass sie sich bei Fragen und Problemen an mehrsprachige Fachberatungsstellen wenden können. Dabei kam die teils bedrückende Lebenswirklichkeit zur Sprache, zum Beispiel dass die Fahrerinnen und Fahrer unter Mindestlohn bezahlt werden, auf der Suche nach Parkplätzen ihre Lenkzeiten überschreiten, vom Krieg in der Ukraine auf die ein oder andere Weise betroffen sind.
Die Freude, dass sich jemand für ihre Situation interessierte, sie als Menschen wahrnahm, sogar beschenkte, stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Manche fuhren später weiter, hupend, grüßend. Die wenigsten werden unmittelbar etwas gegen ihre prekären Bedingungen unternehmen, aber vielleicht den ein oder anderen Tipp im Hinterkopf behalten. Und in jedem Fall diesen Moment mit durch die Adventszeit tragen, als der Nikolaus an ihre Kabinentür klopfte.
An der heutigen Aktion beteiligten sich neben uns von der KAB die Betriebsseelsorge im Bistum Aachen, der Katholikenrat Aachen-Stadt sowie die Beratungsstelle Arbeit in der Städteregion Aachen und die Beratungsstelle Arbeit im Kreis Heinsberg, von Gewerkschaftsseite die mehrsprachige Fachberatung durch "Faire Mobilität". Eine gute Sache, die nach Wiederholung ruft!