„Wer von den ‚Zeichen der Zeit‘ spricht, drückt die Überzeugung aus, dass Gott sich auch heute noch offenbart. Und morgen.“ (Daniel Kosch). Diese Zeichen zu erkennen und nahe an der Lebenswirklichkeit der Menschen zu deuten, ist ein Auftrag von Kirche. Die schwere Kirchenkrise offenbart, dass dieses Ziel in wesentlichen Bereichen noch nicht erreicht ist.
Mit den Ergebnissen des synodalen „Heute bei dir“ Prozesses soll die Kirche im Bistum Aachen zukunftsfähig werden. Vor 100 Tagen wurden die neuen Regionalteams beauftragt. Eine erste Aufgabe ist, die Gremien der Regionen und GdGs in die Umsetzung der „pastoralen Räume“ als territoriale Grundstruktur einzubeziehen.
In Veranstaltungen und Ratssitzungen begegnen uns ehren- und hauptamtlich engagierte Menschen, die sich mit Leidenschaft für „ihre Kirche“ einsetzen. Von ihnen geäußerte Sorgen und Ängste sind verständlich. Wir teilen die Hoffnung auf eine Struktur, die auf lange Sicht ermöglicht, dass die Botschaft des Evangeliums, Menschen weiter erreicht und miteinander verbindet.
Was im Moment aussieht wie ein Deuten der ‚Zeichen der Zukunft‘, kann dann fruchtbar werden, wenn alle bereit sind, die Realität aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die Ungleichzeitigkeit der Entwicklung auszuhalten. Das Ringen um die beste Lösung bleibt spannend – auch weil wir Neuland betreten, für das kein fertiges Konzept in irgendeiner Schublade liegt.
Im Bistum und natürlich auch in unserer Region ist die Umsetzungsphase des „Heute bei dir“-Prozesses angelaufen.
Daher an dieser Stelle eine kleine Rückschau und ein kleiner Ausblick.
Nachdem wir einen ersten Vorschlag zur Bildung neuer Pastoraler Räume mit kompetenten Menschen aus dem Generalvikariat erarbeitet hatten, haben wir zuerst die Vorstände von Regionalem Pastoralrat und Regionalem Katholikenrat zu einem Austausch darüber eingeladen – ein kontroverses, aber gutes und konstruktives Gespräch! Mit beiden Räten ging dann der Austausch weiter. Die Umsetzung des Prozesses war ebenfalls auf der GdG-Leiter-Konferenz einen ganzen Vormittag Thema.
Nach der Synodalversammlung am 4. März d. J. haben wir in drei großen Veranstaltungen in Unterbruch – einmal mit den pastoralen Mitarbeitern:innen, dann mit den Vertretern:innen der Kirchenvorstände und den Koordinatoren:innen, sowie mit den Vertretern:innen aus den GdG-Räten – den gesamten Ablaufplan zur Umsetzung des Prozesses vorgestellt und diskutiert. Hier standen uns Pfarrer Thorsten Aymanns und Frank Rutte-Merkel aus den Fachabteilungen des Generalvikariates als Referenten und Johannes Eschweiler als Moderator zur Seite.
Auch hier ging es von allen Beteiligten sehr konstruktiv zur Sache.
In den nächsten Wochen und Monaten werden wir nun nach und nach alle GdG-Räte besuchen, um mit möglichst vielen Menschen über Orte von Kirche, über Pastorale Räume und über die Zusammenarbeit in unserer Region ins Gespräch zu kommen.
Wir freuen uns und sind gespannt!
Dr. Elisabeth Gerads, Stephan Lütgemeier, Markus Bruns
Regionalteam Heinsberg