Todesdrohung gegen eine Aktivistin

RFI berichtet

Angèlique Razafindrazoary (c) RFI
Datum:
Sa. 8. Juli 2023

Seit 2016 kämpft Angélique Razafindrazoary mit ihrem Verein "Razan'ny Vohibola" für den Erhalt einer der letzten Bastionen des Primärwaldes an der Ostküste Madagaskars. Doch ihre Aktionen und regelmäßigen Anzeigen gegen die Zerstörung der Primärwälder in sozialen Netzwerken und in den Medien stören - besonders korrupte Menschen aus Politik und Verwaltung.

Sie wurde zur Zielscheibe von Drohungen. Normalerweise geschah dies per Telefon oder über Mittelsmänner, erzählte Angèlique: „Aber jetzt, dass jemand zu mir nach Hause kommt, Gesicht an Gesicht, das ist schon komisch." Sie standen in ihrer Wohnung und sagten, einen amtlichen Ausweis zeigend: "Deine Tochter wird eine Waise sein". Und " ich werde alles tun, damit du und dein Mann ins Gefängnis kommen".

Angèlique hat ihrerseits am Samstag, den 8. Juli, bei der Polizei in Tamatave Anzeige wegen Morddrohungen erstatten. "Ich tue dies für die Dorfbewohner, für meine Gemeinschaft. Der Terror, der hier herrscht, ist unerträglich."

Wir brauchen internationale Aufmerksamkeit

Karikatur Vohibola (c) X

Akteur:innen der madagassischen Zivilgesellschaft haben eine Petition gestartet, damit ein seit Jahren von ihnen gefordertes Gesetz zum Schutz von Menschenrechtsaktivisten / Whistleblowern in Madagaskar endlich umgesetzt wird.

https://www.change.org/.../arovy-ny-mpiaro-zo-pour-une...

Die Petition liegt leider nur in madagassischer Sprache vor - die Eingabemaske ist in Englisch. Hier findet Ihr die deutsche Übersetzung der Petition. >>> https://mtc-madagaskar.de/.../downloads/Aufruf-Petition.pdf

Wir brauchen internationale Aufmerksamkeit – darum ist es wichtig, dass wir uns dieser Petition anschließen.

Ein/e Menschenrechtsverteidiger:in ist jemand, der/die sich im Namen einer Person oder einer Gruppe von Personen für jedes beliebige Grundrecht einsetzt. Menschenrechtsverteidiger:innen versuchen, die bürgerlichen und politischen Rechte zu fördern und zu schützen sowie die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu fördern, zu schützen und umzusetzen." Sie genießen gemäß Mitteilung des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte aus dem Jahr 2004 rechtlichen Schutz.