Der Gedenkgottesdienst für die Opfer der Flutkatastrophe steht im Spannungsfeld zwischen Klage und Hoffnung. „Und beides hat seine Wichtigkeit“, so Notfallseelsorgerin Rita Nagel, die in den Tagen nach dem Hochwasser nah dran war am Geschehen. Und so sind bestimmte Klage-Elemente in Musik gefasst worden. Mit einem solchen Klageruf beginnt auch der Gottesdienst und es wird eine Brücke gebaut über Testimonials, über Fürbitten bis hin zu einem Kyrie-Ruf, den der Chor dann formuliert, um in ein Evangelium zu leiten. Die Klagerezitationen (christlich, jüdisch und muslimisch) und Lamentationen übernehmen Adrian Flohr (Gemeinderatsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf), Imam Mücahid Yediyildiz,(Türkischer Integrations- und Bildungsverein in Setterich) und Thilo Dahlmann.
Um die Klage-Rezitationen musikalisch umzusetzen, konnte Klaus Wallrath gewonnen werden. „Insgesamt wirkt die Musik für mich, die gespielt und gesungen wird, wie aus einem Guss, weil sie fast komplett aus einer Feder kommt“, so Domkapellmeister Berthold Botzet. Als emotionaler Höhepunkt gilt der so genannte Ahr-Psalm, den der Trierer Priester Stephan Wahl relativ spontan einen Tag nach der Flut geschrieben hat. Er selbst stammt aus dem Gebiet an der Ahr. „Und dieser Text ist so unendlich ausdrucksstark und so stark emotional behaftet. Er wird jetzt auch noch im Gottesdienst mit Orgelklängen untermalt, die auch vielleicht noch die Emotion und Ausdrucksstärke dieser Worte unterstreichen können.