Adrian Flohr, Gemeinderatsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, antwortet auf diese eindrückliche Schilderung mit einer Klagerezitation: „Herr, strafe mich nicht mit deinem Zorn und züchtige mich nicht mit deinem Grimm! Sei mir gnädig, Herr, ich sieche dahin; heile mich, Herr, deine meine Glieder zerfallen! Meine Seele ist tief verstört. Du aber, Herr, wie lange säumst du noch? Herr, wende dich mir zu und erette mich, in deiner Huld bring mir Hilfe! Denn bei den Toten denkt niemand mehr an dich. Wer wird dich in der Unterwelt noch preisen? Ich bin erschöpft vom Seufzen, jede Nacht benetzen Ströme von Tränen mein Bett, ich überschwemme mein Lager mit Tränen. Mein Auge ist getrübt vor Kummer, ich bin gealtert wegen all meiner Gegner. Weicht zurück von mir, all ihr Frevler; denn der Herr hat mein lautes Weinen gehört. Gehört hat der Herr mein Flehen, der Herr nimmt mein Beten an.“