Hält der Trend jedoch an, wird in 15 Jahren der Katholikenanteil auf rund 40 Prozent fallen.
Die Ursachen für den Rückgang der Katholikenzahl sind neben demographischen Faktoren und Wegzügen aus dem Gebiet des Bistums Aachen auch Austritte. So sind im Jahr 2017 5.580 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten, 82 mehr als im Vorjahr. Erneut gesunken ist die Zahl der Gottesdienstbesucher. Im Jahr 2017 wurden nur rund 80.700 Menschen gezählt, 1.000 weniger als im Jahr zuvor. Bezogen auf das Jahr 2000 hat sich deren sogar Zahl halbiert. Wiederum leicht rückläufig sind auch die Trauungen: Von 1.659 im Jahr 2016 gingen diese auf 1.647 im Folgejahr zurück. „Diese besorgniserregende Entwicklung insgesamt zeigt, dass wir als Kirche handeln müssen", betont Dr. Andreas Frick, Generalvikar des Bistums Aachen. „Es ist eindeutig, dass wir viele Menschen mit der Botschaft des Evangeliums nicht mehr erreichen. Genau hier setzt unser auf drei Jahre angelegter synodaler Gesprächs- und Veränderungsprozess 'Heute bei dir' an. Gemeinsam mit den Menschen in unserem Bistum wollen wir Wege finden, wie wir uns als Kirche verändern wollen, um den Menschen noch näher zu sein", sagt der Generalvikar. „In diesem Sinne ist es Ziel des von Bischof Dr. Helmut Dieser initiierten Veränderungsprozesses, auch Menschen anzusprechen, die der Kirche zur Zeit fern sind. Ausdrücklich lade ich alle Interessierte ein, sich im Rahmen des 'Heute bei dir'-Prozesses zu engagieren. Denn nur gemeinsam können wir unsere Kirche gestalten."
Bischof Dr. Helmut Dieser hat in der Silvesterpredigt 2017 den synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess ausgerufen. Bis 2021 sollen Menschen aus allen Gesellschaftsbereichen die Glaubensangebote des Bistums Aachen analysieren, neue Konzepte entwickeln und umsetzen. Bis zum 30. Juni konnten sich Interessierte für 13 Teilprozessgruppen melden, um rund ein halbes Jahr lang regelmäßig an Themen wie „Gottesdienst und Gebet", „Begleitung von Menschen auf ihrem Glaubensweg" oder andere „Orte von Kirche" zu arbeiten.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich in drei eintägigen Themenforen mit denselben Themen auseinanderzusetzen. Die Themenforen sollen mit vertiefenden Diskussionen und Gruppenarbeiten am Ende eines Tages den inhaltlichen Rahmen für die Teilprozessgruppen festlegen. Die Themenforen, zu denen jeweils rund 500 Menschen kommen können, finden statt am 10., 17. und 24. November. Interessierte können sich hierfür bis zum 16. Oktober unter www.heute-bei-dir.de anmelden. (iba/Na 052)