Regionalteam Eifel schickt offenen Brief nach Rom.

„Das bisherige ‚Kirchturmdenken‘ passt selbst in einer ländlichen Region wie der Eifel kaum noch in die Zeit.“

Das Regionalteam Eifel, bestehend aus Regionalvikar Pater Wieslaw Kaczor SDS, Pastoralreferent Georg Nilles und Erich Dederichs (v.r.), sieht große pastorale Chancen im Veränderungsprozess und schickt einen offenen Brief nach Rom. (c) Bistum Aachen/Stephan Johnen
Das Regionalteam Eifel, bestehend aus Regionalvikar Pater Wieslaw Kaczor SDS, Pastoralreferent Georg Nilles und Erich Dederichs (v.r.), sieht große pastorale Chancen im Veränderungsprozess und schickt einen offenen Brief nach Rom.
Datum:
Do. 23. Mai 2024
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

Den Worten und dem langen Austausch müssen Taten folgen. Dafür setzt sich das Regionalteam Eifel ein. In einem offenen Brief an das Dikasterium für den Klerus in Rom stärkt das Team Bischof Dr. Helmut Dieser beim Reformprozess im Bistum Aachen den Rücken und fordert eine schnelle Umsetzung bei der Einrichtung der Pastoralen Räume und der Reformen im Bistum.

Damit protestiert das Regionalteam in gewisser Weise auch gegen die vorangegangenen Protestbriefe „gegen“ die Reformschritte. „Wir verstehen die Sorgen und Befürchtungen, die in diesen Schreiben zum Ausdruck kommen. Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, neben den teilweise berechtigten Sorgen auch die großen pastoralen Chancen in den Blick zu rücken“, heißt es in dem von Pater Wieslaw Kaczor SDS, Regionalvikar für die Bistumsregion Eifel, Pastoralreferent Georg Nilles und Erich Dederichs, ehrenamtlichen Mitarbeiter im Regional-Team, unterschriebenen Brief. „Seit 2017 beschäftigten wir uns im Rahmen von ‚Heute bei dir‘ mit Reformen. Alles wurde mittlerweile hinreichend diskutiert. Nichts wurde aus sich heraus beschlossen. Wenn wir uns jetzt noch einmal jahrelang mit Strukturen und nicht mit Seelsorge befassen, werden wir immer unglaubwürdiger, verlieren wir die Menschen auf dem notwendigen Weg“, betont Regionalvikar Pater Wieslaw Kaczor: „Es wird Zeit, sich auf die Seelsorge zu konzentrieren.“

 

Das Regionalteam Eifel sei über Gremien, Versammlungen und Gespräche mit rund 60.000 Katholiken vernetzt und in Kontakt. „Ganz klar erleben wir, dass der allergrößte Teil unserer Gemeindemitglieder nicht nur offen für Veränderungen ist, sondern diese ausdrücklich wünscht. In verschiedensten Gesprächsformaten bringen Gläubige aller Altersgruppen den Wunsch nach Reformen und Erneuerung zum Ausdruck. Sie wünschen sich zeitgemäße Gottesdienste, eine lebendig erfahrbare Gemeinschaft und ein verstärktes Engagement für Frieden und Klimaschutz“, heißt es in dem Brief nach Rom. Um dies zu ermöglichen, bedarf es nach Einschätzung der Unterzeichner auch veränderter Strukturen. Das bisherige „Kirchturmdenken“ passe selbst in einer ländlichen Region wie der Eifel kaum noch in die Zeit. Die immer kleiner werdende Zahl der Priester führe zu kaum noch ertragbaren Belastungen. Und Regionalteam-Mitglied Erich Dederichs ergänzt: „Wir in der Eifel hätten gut ohne die Einsprüche nach Rom leben können. Die Veränderungen werden von vielen Gemeinden sehr wohl mitgetragen. Es gibt wenig Diskussionen, vielmehr erlebe ich eine große Solidarität untereinander. Der Weg wäre ohne die Briefe gut weitergegangen.“

 

„Deshalb unterstützen wir den Reformprozess ‚Heute bei dir‘ unseres Bischofs Dr. Helmut Dieser. Die geplanten, seit dem 1. Januar 2024 umschriebenen Pastoralen Räume bieten unserer Einschätzung nach die Chance, Priester von Leitungs- und Verwaltungsaufgaben zu entlasten und dadurch Raum für die Seelsorge und Neues entstehen zu lassen. Wir begrüßen auch den neuen, wertschätzenden Blick auf ‚Orte von Kirche‘ – Orte und Gruppierungen außerhalb der traditionellen Pfarrgemeinden, in denen das Evangelium sichtbar und erfahrbar gelebt wird. Wir sind dankbar für den Einsatz von Pastoral- und Gemeindereferenten und -referentinnen in den vielfach komplizierter werdenden Aufgaben. Und wir schätzen sehr den Einsatz engagierter Ehrenamtlicher, die in unseren Gemeinden und Gemeinschaften der Gemeinden bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Sie sind der Kirche verbunden, bringen lebendige Ideen und neue Perspektiven ein“, betonen die Verfasser des Briefes. Am Wochenende wollen die Unterzeichner ihre Initiative auch den anderen Regionalteams im Bistum vorstellen.

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