„Das Bewusstsein ist wie die Sonne, die auf dem Ozean mit seinen Wellen scheint und sich darin spiegelt.
Aber wenn der Wind weht, verschwindet das Spiegelbild der Sonne in den Wellen.
An ihrer Stelle entstehen Millionen „kleine Sonnen“ und verdrängen das Bild der Sonne.
Wer das erkennt, entflieht der Begrenzung seines Gehirns.“
Willigis Jäger, OSB
Wir befinden uns mit unserem Bewusstsein in ständiger Vernetzung mit jedem anderen Bewusstsein im Universum. Unser Bewusstsein ist demnach ein Spiegelbild des Bewusstseins der ganzen Menschheit, ja des ganzen Kosmos. Diese wechselseitige Beziehung reicht vom einfachsten Atom bis zu den fernsten Galaxien, vom einfachen Lebensimpuls eines Einzellers bis in die höchsten geistbegabten Wesen. Alles ist durchdrungen von dem einen Geist, der im Kosmos mit sich selbst kommuniziert. So formuliert es der Benediktiner und Kontemplationslehrer Willigis Jäger.
Unsere Gedanken gehen oft in die Vergangenheit. In der Erinnerung beschäftigen wir uns mit vergangenen Erlebnissen und Vorstellungen. Manchen Menschen bleibt kaum die nötige Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Augenblick. Auch unsere Wünsche und Pläne für die Zukunft besetzen oft den Platz, den das Hier und Jetzt einnehmen sollte. Vergangenheit und Zukunft sind Ausdruck unseres Zeit-Denkens. In der Vorstellung vom Ablauf der Zeit ist kein Platz für die Gegenwart. Dieser Schnittpunkt von dem, was war und dem was sein wird, ist ja auch gar nicht fassbar. Aber jeder bewusst erlebte Augenblick ist die Erfahrung der Beständigkeit unseres Lebens.
Nur in der Versenkung der Kontemplation dringt zeitlose Gegenwärtigkeit in unser Bewusstsein. Wenn wir dieses Wissen mitnehmen in das tägliche Leben, tragen wir die andere Dimension unseres Daseins auch in den Alltag. So werden wir aufmerksam für den Augenblick. Wir leben in dem, was wir tun, im Gehen, Stehen, Sitzen und in der Arbeit, die wir gerade verrichten. Das ständige Aufmerken ist es, das wir brauchen, um bewusster zu leben. Natürlich sind da auch Gedanken an Vergangenes und Kommendes, wir brauchen auch sie. Sie erinnern uns an die Zeitlichkeit unseres Erdendaseins. Aber wir wissen jetzt, dass eine heilige Zeitlosigkeit in allem wohnt.
Das Bewusstsein arbeitet in zwei Richtungen, nämlich nach außen und nach innen. Zum Anschauen eines Films, einer Blume oder eines Schmetterlings braucht man die nach außen gekehrte Aufmerksamkeit. Richtet man sie nach innen, kommt man zu der Erfahrung des reinen Bewusstseins. Man wird sich bewusst, dass man sich bewusst ist.
Ken Wilber: Wege zum Selbst
Östliche und westliche Ansätze zu persönlichem Wachstum, München 1984
Ken Wilber: Das Spektrum des Bewusstseins
Eine Synthese östlicher und westlicher Psychologie, München 1987
Ken Wilber: Eros, Kosmos, Logos
Eine Jahrtausend-Vision, Frankfurt am Main 2001
Willigis Jäger: Perlen der Weisheit, Freiburg im Breisgau 2010
Remo Rittiner: Vertraue dem Meister in Dir, Oberstdorf 2013
Ralph Skuban: Der Energiekörper
Die Aktivierung der feinstofflichen Kraftfelder, Grafing 2014
www.yoga-vidya.de / Bewusstsein – Yogawiki
www.ursachewirkung.at/ spiritualitaet/1266-die-natur-des-bewusstseins
www.de.m.wikipedia.org / Bewusstsein