Im Gebet wechselt der Blick
von der menschlichen miseria hin zur göttlichen miseri-cordia und wieder zurück,
von menschlicher Misere hin zur göttlichen Barmherzigkeit und zurück.
Ebenso von der Schönheit des Menschen hin zur Schönheit Gottes und zurück.
Diese Verschränkung von Gottes- und Selbsterkenntnis
schützt vor Selbstüberschätzung und Selbstunterschätzung.
Einem Gebet,
das die Realität zugemuteter Schwachheit und geschenkter Schönheit ausblendet,
fehlt es an Bodenhaftung, Erdnähe, Demut.
Christliches Beten richtet sich durch Jesus Christus im Heiligen Geist an den Vater. Wir beten nicht zuerst zur Dreieinigkeit.
Wir beten immer schon in ihr.