Vom Marienstift zum Domkapitel: Geschichte des Aachener Doms als Stift

Die Geschichte des Marienstiftes von den ersten archäologischen Zeugnissen bis zur Gründung des heutigen Bistums war Gegenstand einer Tagung, die am 28. und 29. November in Kooperation mit der Domschatzkammer Aachen und der Akademie des Bistums Aachen stattfand.
Gegründet von Karl dem Großen als einziges Pfalzstift überhaupt, war es in den folgenden Jahrhunderten eine Konstante in der Aachener Stadtgeschichte, wenngleich es mehrfach dem Wandel unterlag. Insbesondere die Säkularisation und die Einrichtung des französischen Bistums Aachen 1802, die Einrichtung des Kollegiat-Stiftskapitels der Preußenzeit und des Domkapitels 1930 bilden wichtige Wegmarken.
Zunächst stellte Andreas Schau, Aachener Stadtarchäologe, anschaulich den archäologischen Befund am Marienstift vor. Clemens M. M. Bayer schloss mit seinem detailreichen Vortrag zu den Verhältnissen am Stift insbesondere bis zum 13. Jahrhundert an. Am Abend wurde der Dom selbst besucht, wo in aller Ruhe die wichtigsten Ausstattungsstücke von Herrn Bayer sowie Dr. Birgitta Falk, Leiterin der Domschatzkammer, vorgestellt wurden. Den Abschluss bildete eine kleine Andacht mit Dompropst Rolf-Peter Cremer.
Am Samstag gab zunächst Dr. Frank Pohle, Vorsitzender des Geschichtsvereins für das Bistum Aachen und Leiter der Route Charlemagne, einen informativen Einblick in das Stift zur Zeit des französischen Bistums Aachen. Nahtlos an die Zeit an schloss Julia Haberstock vom Bischöflichen Diözesanarchiv Aachen mit ihrem quellenbasierten Vortrag zum Kollegiatstift (1826-1930).
Die sehr gut besuchte Veranstaltung im Rahmen der Vorbereitung zum 1930 anstehenden Bistumsjubiläum wird im nächsten Jahr mit einer Tagung zu den Heiligtumsfahrten fortgesetzt werden.