Dauerausstellung am Standort des Diözesanarchivs des Bistums Aachen

Wo sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Bistums begegnen

Dr. Beate Sophie Fleck (l.), Direktorin des Diözesanarchivs Aachen, und die Kuratorin der neuen Dauerausstellung, Anke Asfur. (c) Bistum Aachen / Andreas Steindl
Dr. Beate Sophie Fleck (l.), Direktorin des Diözesanarchivs Aachen, und die Kuratorin der neuen Dauerausstellung, Anke Asfur.
Datum:
Mo. 12. Dez. 2022
Von:
Anja Klingbeil / Stabsstelle Kommunikation

Dauerausstellung am Standort des Diözesanarchivs des Bistums Aachen - Entwicklung der Diözese spiegelt auch Historie und Entwicklungen der Regionen wider - Stationen werden sukzessive aufgebaut. Im kommenden Jahr werden die ersten zu sehen sein.

 

Aachen, - Ohne Vergangenheit, keine Gegenwart und auch keine Zukunft, denn: Sich der Geschichte bewusst zu sein, ist kein bloßer Luxus, sondern es ist auch eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft. Geschichte und historische Zeugnisse beherbergt das Bischöfliche Diözesanarchiv in der ehemaligen Kirche St. Paul in Aachen zahlreiche. Wo könnte also besser eine Dauerausstellung zur Geschichte des Bistums Aachen ihren Platz finden als an dem Ort, an dem das Gedächtnis der Diözese aufbewahrt wird? „Wir sind froh, dass nicht nur die Seitenschiffe und der Chorbereich von St. Paul nach den Vorgaben des Denkmalschutzes wieder hergestellt werden, sondern mit der geplanten Ausstellung die Geschichte des Bistums noch sichtbarer wird“, betont Dr. Beate Sophie Fleck, Direktorin des Diözesanarchivs Aachen. Die Ausstellung soll sukzessive erstellt und aufgebaut werden. Geplant ist, dass voraussichtlich im Sommer 2023 zur Heiligtumsfahrt erste Stationen fertiggestellt sind. Zusätzlich wird der Chorbereich für Veranstaltungen vorbereitet.

Informationen und bleibende Eindrücke

Die Konzeption der Ausstellung umfasst in ihren Arbeitstiteln mehrere Themen, die über einen starken Gegenwartsbezug verfügen: Baugeschichte von St. Paul als ehemalige Klosterkirche der Dominikaner und seit 1804 Pfarrkirche; das napoleonische Bistum von 1801 bis 1825; das heutige Bistum seit 1930: Gründung und Verwaltungsgeschichte; die Zeit des Nationalsozialismus; die Themenfelder Frauen in Kirche, Dienst am Nächsten, Mission, Gottesdienst, Bildung, sowie Bewahrung der Schöpfung.

Die Ausstellung soll Informationen und bleibende Eindrücke vermitteln. Im Mittelpunkt der  Stationen stehen originale Exponate. Etwa die Büste des ersten Aachener Bischofs nach der Wiedererrichtung des Bistums Aachen 1930, Joseph Vogt, sowie viele Fotos und Dokumente. „Unsere Exponate haben vor allen Dingen einen Zeugniswert, keinen materiellen“, sagt Anke Asfur, die vor kurzem als Kuratorin die Nachfolge von Dr. Thomas Fusenig, der die Ausstellung grundlegend konzipierte, übernommen hat. In den Stationen der Ausstellung treffen also Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Bistums Aachen aufeinander und zeigen, welche Rolle Kirche als Institution und kirchliches Leben in der Gesellschaft gespielt haben, spielen und spielen werden können. Zudem wird der Blick auf die Frage gerichtet, welchen Einfluss gesellschaftlicher Wandel und politisch geänderte Strukturen auf die Kirche haben. Wandel und Veränderung, so zeigt die Ausstellung, hat es immer in vielen Bereichen gegeben: neue Formen von Gottesdiensten etwa oder die Rolle der Frauen in der Kirche. Reformthemen, die auch weiterhin im synodalen Veränderungsprozess „Heute bei dir“ weitergedacht werden und sich in den richtungsweisenden Beschlüssen des Synodalkreises wiederfinden. So wird die letzte Station „Aktuelles und Ausblick“ sozusagen eine lebendige und interaktiv multimediale sein, die sich verändert und die Entwicklungen sowie Reformen, die jetzt gerade im Bistum Aachen anstehen, aufgreifen wird.

Bis 2025 sollen alle Stationen der Dauerausstellung fertiggestellt sein. Die Standorte werden mit Blick auf die Gestalt des Raumes der ehemaligen Kirche gewählt. Der Raum der 1950er Jahre soll weitgehend wahrnehmbar bleiben. Die Dauerausstellung wird für Besucher des Diözesanarchivs sowie für angemeldete Gruppen (etwa Schulklassen) zugänglich sein.

Das Diözesanarchiv – Gedächtnis des Bistums Aachen

Untergebracht ist das Diözesanarchiv mit drei Kilometern Archivalien in der ehemaligen Kirche St. Paul an der Jakobstraße. Zu den wichtigsten Beständen zählen unter anderem Dokumente der Bischöflichen Sekretariate, des Generalvikariates und des Domkapitels. https://www.bistum-aachen.de/Bischoefliches-Dioezesanarchiv/