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22. Sonntag im Jahreskreis B // Zur ersten Lesung

Datum:
Fr. 27. Aug. 2021
Von:
Annette Jantzen

So höre nun, Israel, die Bestimmungen und Rechtssätze, die ich euch lehre, damit ihr euch danach richtet und lebt... Ja, welches große Volk hat Gottheiten, die ihm nahe sind, so wie die Ewige uns, nahe ist, immer wenn wir sie anrufen? 

Aus dem Buch Deuteronomium, Kapitel 4, Verse 1 und 8

Ob du dich uns ins Herz geschrieben hast?
Ob die Sehnsucht und der Mut, die Liebe und die Trauer, ob alle diese Worte unseres Herzens doch eigentlich immer nur von dir sprechen?

Wenn du dich uns ins Herz geschrieben hast, dann nicht mit Wucht und Macht, sondern mit zartem Strich.
Wenn wir nun in unserem Herz alles Geröll beiseiteschöben, alles, was sich da angesammelt hat an Enttäuschungen und Bitterkeiten, an Ärger und Lieblosigkeiten, an Verzagtheiten und Ängstlichkeiten,
wenn wir dazwischen einen Raum freilegten, erst energisch und dann immer behutsamer und sachter,
wenn wir alles das wegwischten
auch die tiefe Furcht, dass das, was darunter von uns bleibt, nicht genügen könnte,
und die Härte gegen uns selber auch,
wenn wir alles das beiseiteschöben, was sich da angesammelt hat,
und sorgsam darunter das Weiche und Verletzliche hervorholten
und das tiefe Staunen darüber, lebendig zu sein,
ob dann dort dein Wort zum Vorschein käme,
mit dem du dich in unser Leben geschrieben hast?

Wir würden es vielleicht Zeichen für Zeichen entziffern, uns still durchbuchstabieren,
Bis wir es zusammensetzen könnten zu deinem Namen in unserem Leben:
Ich bin da.

Immer wieder du und wir und wir und du
und wir folgen der Spur deiner Worte, die nachklingen, wenn wir verstummen und schweigen und schauen. Amen.

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