Fragt nach Gott, solange Gott gefunden werden kann, fragt, solange Gott nahe ist.
Wer Übles tut, verlasse den eingeschlagenen Weg, wer Unheil wirkt, das Geplante, und kehre um zu Gott, so wird Gott sich liebevoll zeigen, zu unserer Gottheit, denn sie macht die Vergebung groß.
Denn meine Pläne sind nicht eure Pläne und eure Wege sind nicht meine Wege, Spruch Gottes. Wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Pläne als eure Pläne.
Denn wie Regen und Schnee vom Himmel herabfallen und nicht dorthin zurückkehren, sondern die Erde tränken, sie fruchtbar machen und sprießen lassen, damit sie Samen gibt zum Säen und Brot zum Essen, so wird das Wort, das aus meinem Mund hervorkommt, nicht ohne Erfolg zu mir zurückkehren, sondern tun, was ich will, und ihm wird gelingen, wozu ich es gesandt habe.
(Jesaja, Kapitel 55, Verse 6-11)
Wenn deine Wege höher sind als unsere Wege, G*tt, dann sind die Wege des Gewinnstrebens nicht deine Wege, die Wege der Ausgrenzung auch nicht, und erst recht nicht die Wege der Gewalt.
Wenn deine Pläne höher sind als unsere Pläne, G*tt, dann sind unsere Vorschriften, wie Menschen zu sein hätten, nicht Teil deiner Pläne. Dann sind auch die lauten Gewissheiten, was dein Wille sei, nicht Teil deiner Pläne, und erst recht nicht die Forderung nach Glaubensgehorsam ohne Verstand.
Wenn das Wort aus deinem Mund tut, was du willst, G*tt, dann tut es vielleicht, was wir nicht mehr erwarten. Dann gelingt ihm vielleicht, was wir nicht mehr erhoffen, und es lässt uns nicht hungrig zurück, hungrig nach Zuversicht, hungrig nach Anerkennung, hungrig nach Verbundenheit.
Wenn du dein Wort in die Welt sendest, G*tt, dann hören wir es wohl in der Stimme Jesu, dann hören wir es im Schrei nach Gerechtigkeit, dann hören wir es, wenn die selbstgewissen Behauptungen verstummen, im tastenden Fragen nach dir.
Dann wirst du dich liebevoll zeigen, G*tt, und uns auf unseren krummen Wegen entgegenkommen, und deine Freundlichkeit wird aufgehen über uns. Amen.