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8. Sonntag im Jahreskreis C // Psalm gegen den Krieg

Datum:
Sa. 26. Feb. 2022
Von:
Annette Jantzen

Meine Hirtin, ich warte auf dich,
Auf deinen Aufgang, wenn ich höre und lese und nicht begreife

Dass heute möglich ist, was eine ferne Vergangenheit zu sein schien,
Nachrichten aus einer anderen Zeit der körnigen Schwarz-weiß-Bilder des Krieges.

Meine Hirtin, wirst du bei den Flüchtenden sein und sie unter deinem Mantel bergen
Wirst du zusammenführen, die zerstreut werden in die Exile Europas,

Wirst du ihre und unsere Ohnmacht mit deiner Stärke füllen
Und der Friedfertigkeit das letzte Wort geben?

Wenn Gewalt geschieht, als wäre niemand unter einem leeren Himmel, alles zu sehen,
Bist du dann noch da und wendest dich gnadenvoll denen zu, die auf ein Ende der Gewalt setzen?

Wolltest du doch den Gewalttätern in den Arm fallen
die Waffen zum Schweigen bringen und die Saat der Gewalt mitsamt ihren Wurzeln ausreißen.

Würdest du uns beieinander finden lassen, was wir von dir erhoffen,
Freundlichkeit, Zuversicht und Wahrhaftigkeit,

Würdest du alle verstummen lassen, die dich auf ihre Seite ziehen wollen,
Als wären wir nicht alle deine Kinder, Söhne, Töchter, Kinder des Lebens.

Meine Hirtin, bleibst du bei uns?
Und wenn du bei uns bleibst, lehrst du uns dann das Leben in deinem Frieden,

Geduldig und unbeirrt?
Du unsere Trösterin, rettest du uns vor unseren Möglichkeiten?

Meine Hirtin, ich warte auf dich, 
auf dich und auf deinen Aufgang bei uns. Amen.

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