Wenn alle Feste gefeiert sind
und die Tage und Wochen immer weitergehen,
wenn auch die schweren Stunden allmählich verblassen
so wie die vergangene Freude,
wirst du mich dann noch einmal überraschen?
Du Freundin des Lebens und Herrin meiner Zeit,
erneuerst du mit deinen Glanz die stumpf gewordenen Erwartungen,
und bleibst du auch in den Mühen des Alltags gnadenvoll über uns?
Und die Welt um uns herum - bist du noch da, du Unmerkliche,
im Ablauf des Unfriedens, im Unvermeidlichen und in dem vielen Grau?
Bleib doch, bitte bleib bei unseren Müdigkeiten, du Unerschöpfliche,
und leuchte uns durch die Risse unserer Gewissheiten,
dass wir uns getröstet daranmachen,
den nächsten Tag in unser zerbrechliches Leben zu lassen.
Denn du bewohnst auch meine Verzagtheit,
du gibts nichts verloren und gibst uns nicht auf,
du trägst unsere Leere, du bewahrst uns den Trost
und wirst uns am Abend erwarten. Amen.