Ihr erstes Kind: ein Junge.
Benannt wie viele damals: Jeschua, das heißt: Gott ist Rettung.
Er lernte von ihr den Glauben an Gott, einzig und treu, und die Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit.
Das Zerwürfnis war tief, als er ging, die Enttäuschung groß und das Ende bitter.
Aber ihr Lied klang doch noch durch: Gott hat großes an mir getan, Gott erhöht die Machtlosen und wird sich erbarmen.
Das Unverständnis, die Trennung, der Bruch hatten nicht das letzte Wort.
Der Tod hatte nicht das letzte Wort.
Da öffnete sich ein Raum, in dem alles wieder heil und ganz werden konnte, und die Trauer wurde aufgehoben in ein neues Verbundensein.
An ihrem Körper spielte sich so vieles ab, wie an allen Frauenkörpern: Sie werden geformt und geschmückt. Sie können neues Leben in die Welt bringen und nähren und kennen die Mühsal wie auch die Freuden dabei. Sie altern wie alles Leben. Sie werden bewertet, kontrolliert und beherrscht. Sie sind bedroht von männlicher Gewalt.
Mariä Himmelfahrt sagt: Frauenkörper sind ein Raum Gottes. Niemand hat Zugriff darauf. Gott umfängt den verletzlichen Körper mit allen Erfahrungen, die sich im Laufe eines Lebens darin eingeschrieben haben. Und dann werden wir in Gottes Gegenwart eintauchen, und es wird gut sein. Amen.