Die Kraft des Lebens bricht sich Bahn in der Begegnung von Maria und Elisabeth. Wir bringen vor dich, Gott-die-Lebendige, die schwangeren Frauen in dieser Zeit: die, die aus voller Kraft schöpfen können, in Freude, Vorfreude und Dankbarkeit. Die, die schwer zu tragen haben an Sorge um ihr Kind. Und besonders die, die ihr Kind nicht ins Leben tragen, sondern sein Sterben begleiten müssen.
Über das Gebirge zu wandern ist kein Spaziergang. Aber Maria ist unterwegs zu ihrer Familie und eingebettet in ein Netz von gegenseitiger Fürsorge. Wir bringen vor dich, Gott-die-Gerechte, die Frauen, die mit ihren Kindern auf sich allein gestellt sind, und die schwer tragen an dieser Last, die niemand sieht.
Maria hat ein Ziel und findet eine offene Tür. Wir bringen vor dich, Gott-die-Barmherzige, die Frauen, die Familien, die mit ihren Kindern unterwegs sind auf einer ungewissen Flucht, und die in diesem Winter keine offenen Türen, sondern geschlossene Grenzen vorfinden. Wir bringen vor dich alle, die daran etwas ändern könnten.
Elisabeth erfährt in der Kraft des Lebens deine Gegenwart, Gott-die-Heilige. Wir bringen vor dich alle, die um ihr Leben ringen, von Atemzug zu Atemzug, und die, die als Pflegende um sie kämpfen, bis zur Erschöpfung und darüber hinaus. Wir bringen vor dich alle, die das nicht wahrhaben wollen oder können.
Denn wir leben aus einem Herzschlag, der nicht unserer ist, und der weiterschlägt, wenn unser Herz stillsteht, weiterschlägt und weiterträgt, erhält und bewahrt und nichts verloren gibt. Amen.