In dieser Zeit der Pandemie, in der viele an Covid-19 erkrankte Menschen weltweit auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpfen und beatmet werden müssen, bin ich besonders sensibel für das Thema ATEM geworden.
Die Botschaft aus Gen 1,1-2: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist (Atem, ruah) schwebte über dem Wasser“ lässt mich tief durchatmen … Gottes Geist entwirrt, ordnet, schafft Lebensmöglichkeiten.
Im Neuen Testament lässt Gott den Engel zu Maria sprechen: „Heiliger Geist wird über dich kommen“ (Lk 1,35).
Gottes Geist, Heiliger Geist hebt die Distanz des Schöpfers zu seinen Geschöpfen auf. Menschwerdung wird möglich. Freude und Furchtlosigkeit bestimmen den Atemrhythmus des Lebens. Die verletzlichen, geschundenen Menschen unserer Zeit dürfen aufatmen und Hoffnung schöpfen. Weihnachten geschieht. Weihnachten fällt 2020 nicht aus, weil für Gott in Jesus kein Social Distancing gilt.
Auch unsere Seele soll beständig Atemholen
Unsere Ordensgründerin Clara Fey sagte in ihrer Konferenz am 13. Juni 1852:
„Wie das Einatmen der Luft, so soll der Gedanke an Gott das beständige Atemholen unserer Seele sein“.
Sr. Waltraud Schulte PIJ