Wenn Alaaf und Helau verklingen, dann heißt es wieder ‚Masken ab!‘ und ganz andere Worte dringen an meine Ohren (‚Gedenke Mensch, du bist Staub, …‘). So manche Verkleidung lässt sich leicht ablegen. Aber was ist mit dem, was ich mir in meinem ganz normalen Alltag ‚angelegt‘ habe? Vieles an Gewohnheiten, Handlungsweisen und Umgangsformen – für so manche Situationen im Leben habe ich die mir passende Maske und Verkleidung parat. Und ich?
Wo bleibt dieser Mensch, der von Gott als sein Bild gedacht ist – ja, wo bleibt Gott selbst in diesem Menschen, in mir? Nehme ich ihn und seine Stimme, die mich immer wieder herausruft, überhaupt noch wahr?
Und selbst wenn ich seine Stimme in mir vernehme, beginne ich doch erst einmal mit ihm zu verhandeln, alles abzuwägen, was er mir sagen möchte. Ob das mit meinen Vorstellungen und Erwartungen zusammenpasst? Und schon bin ich dabei, ihm meine Bedingungen vorzuhalten. Und im gleichen Atemzug bete ich voller Inbrunst das Vater unser: ‚DEIN Wille geschehe‘ …
Vielleicht kann uns der hl. Josef (Gedenktag: 19.03.) dabei helfen, uns in dieser Zeit der Neuausrichtung und Umkehr wieder bewusster und tiefer auf Gottes Stimme zu hören und seinem Ruf zu folgen. Er war kein Mann der großen Worte und immer bescheiden im Hintergrund. Aber er war umso mehr ein Hörender, der nicht lange hinterfragte, sondern der Stimme Gottes Taten folgen ließ.
Lasst uns also ‚Hörende‘ sein, die seiner Stimme folgen und sich darum bemühen, immer mehr vertrauensvoll nach seinem Willen zu handeln.
P. Thomas Wittemann OMI