Friedenslicht - Osterlicht

Impuls für April von P. Bernd Schmitz CO, Aachen

Pfr. Bernd Schmitz CO (c) privat
Pfr. Bernd Schmitz CO
Datum:
Mo. 1. Apr. 2024
Von:
Ordensbüro

In diesem Jahr ist es uns gelungen, das Friedenslicht aus Betlehem, das die Pfadfinder im Advent in den Pfarreien verteilt haben, bis zum Osterfest aufzubewahren. Mit diesem Licht haben wir das Osterfeuer entzündet. 

 

Zumthor, Nikolauskapelle (c) privat
Zumthor, Nikolauskapelle

So haben wir versucht, die Brücke zu schlagen
zwischen Betlehem und Jerusalem,
zwischen der Geburtsgrotte und der Grabeshöhle,
zwischen dem Licht, das in der Heiligen Nacht aufgeleuchtet ist -
denn "das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt." (Johannes1,9),
und dem Licht des Ostermorgens, das die Nacht des Todes vertrieben hat.

 

Durch das Licht, das Jesus in diese beiden Nächte gebracht hat, werden alle Nächte und Dunkelheiten, die zum menschlichen Leben gehören, erhellt, denn "das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst" (Johannes 1, 5).

 

So kann auch Kardinal Kurt Koch in einem Interview sagen: "Die Christen sind in die Nacht verliebt, sind Nachtmenschen, weil sie wissen, die Nacht gehört zum menschlichen Leben und man kann die Nacht nicht verdrängen, auch wenn man das gerne täte. Man muss sich der Nacht stellen. Nur so erfährt man die Kraft des Lichtes, das von Gott her in diese Welt kommt, denn er will, indem er Mensch wird, indem er sich hingegeben hat am Kreuz, mit uns die Nacht teilen und in diese Nacht hinein sein Licht bringen, um uns nahe zu sein." - Er will uns nahe sein, damit wir ihm nahe sein können.

 

Dieses Vertrauen drückt auch die Liedzeile aus "Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht traurig sein!"  Weil Jesus, das "Licht vom Licht", wie ihn das Große Glaubensbekenntnis nennt, unser Leben, unsere Finsternisse und unseren Tod geteilt hat, sind wir nie ohne sein Licht, auch wenn wir es zuweilen nicht zu sehen vermögen. Trauen wir diesem Licht in unseren Nächten und in den Nächten der Menschheit, von denen es im Moment viele gibt - und werden wir in diesem Vertrauen selbst zu Boten des Lichtes.

 

P. Bernd Schmitz CO