Gegenliebe!?

Impuls für Mai von Sr. Jordana Schmidt OP, Schwalmtal-Waldniel

SrJordana
SrJordana
Datum:
So. 30. Apr. 2017
Von:
Ordensbüro
Sich in jemanden verlieben und dann spüren, dass das Gegenüber fehlt.


Keine Resonanz kommt. Das tut weh. Selbstzweifel zermartern das Gehirn. Bin ich nicht der Liebe wert? Stimmen meine Gefühle nicht? Dürfen sie sein?
Liebe heißt ja, dass in meiner Seele etwas angerührt wird, was Erfüllung sucht. Lieben heißt sich ganz geben wollen, ohne Vorbehalt.
Und wenn dann dieses Geschenk nicht gesehen wird, aus Angst, aus Gleichgültigkeit aus Unachtsamkeit? Dann ist das Wort Leidenschaft auseinander genommen, weil es Leiden schafft.
Gott, wenn schon ich das so fühlen kann. Wie muss es dir gehen? Du hast uns geliebt und deinen Sohn geschickt, damit er bei uns ist, von dir erzählt, uns für dich begeistert. Er hat sein Leben für uns gegeben als absolutes Liebeszeichen. Mehr geht nicht. Und er ist wieder auferstanden um uns nicht in unserer Enttäuschung zu lassen, des kurzen Augenblicks der Nähe.
Ok, du bist Gott. Meine menschlichen Gefühle kann ich nicht auf dich übertragen. Oder eben doch? Weil du in Jesus Mensch warst – ohne Wenn und Aber?
Ich glaube deiner Liebe, die liebt ohne Enttäuschung der Nichterfüllung. Die liebt ohne zu erwarten. So hoffe ich jedenfalls.
Und ich? Ich will mich anrühren lassen von dir. Mich dir zuwenden und deine Liebe betrachten. Darauf regieren – wie auch immer. Heißt es nicht, dass der Gleichgültige, der Laue derjenige oder diejenige ist, die wirklichen Schaden zufügt? Wäret ihr doch kalt oder heiß! (s. Offenbarung 3,15)
Also: entscheide dich, Mensch.
Ich bin entschieden. Ich liebe dich.