Heute schon Gutes unterlassen?

Impuls für März von Sr. Petra Flöck PIJ, Aachen

Leer-Stellen (c) Sr. Petra Flöck PIJ
Leer-Stellen
Datum:
Di. 20. Feb. 2024
Von:
Ordensbüro

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe…“

Sr. Petra Flöck PIJ (c) privat
Sr. Petra Flöck PIJ

Beinahe täglich beten wir im Schuldbekenntnis: „Ich bekenne, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.“ An einem Morgen bin ich über diesen Text, der mir so bekannt ist, gestolpert. Das Bekenntnis, dass ich Gutes unterlassen habe, steht vor dem Bekenntnis, dass ich Böses getan habe. Beim Blick in die Bibel fällt mir auf, wie häufig dort die Rede ist von dem, was jemand unterlassen hat – hier nur ein paar Beispiele: Da ist Lazarus, der dem Armen nicht geholfen hat. Da sind der Levit und der Priester, die dem, der unter die Räuber gefallen war, nicht geholfen haben. Da sind die, die beim letzten Gericht verurteilt werden, weil sie nicht geholfen haben.

Heute schon Gutes unterlassen? Stelle ich mir diese Frage überhaupt? Merke ich, wenn ich Gutes unterlassen habe? Es sind keine großen Dinge. Dem Hungrigen zu essen geben. Einem Durstigen zu trinken geben. Ein freundliches Wort für den, der traurig ist. Dem Einsamen ein offenes Ohr schenken. Statt zu kritisieren, einmal loben. Auch Gott etwas Zeit schenken – Arbeit läuft ja bekanntlich nicht weg.

Ich wünsche allen ein offenes Herz in dieser Fastenzeit und den Mut, sich zu fragen: Heute schon Gutes unterlassen? Es könnte der Schlüssel zum Paradies sein.

Sr. Petra Flöck PIJ