Stabilitas im Herzen

Benediktinerinnen der Abtei Maria Heimsuchung in Steinfeld treffen einmütige Entscheidung

OSB Steinfeld (c) privat
OSB Steinfeld
Datum:
Di. 24. Juli 2018
Von:
Ordensbüro
Mit Trauer und Schmerz über das, was sie lassen müssen, aber auch mit neuer Perspektive blicken die Schwestern in die Zukunft.

Stabilitas im Herzen

Die Benediktinerinnen-Abtei Maria Heimsuchung in Steinfeld gleich neben dem alten Prämonstratenserkloster, in dem heute Salvatorianer wirken, besteht an diesem Ort seit 1954. Gegründet wurde die Abtei von fünf deutschen Schwestern, die eine damals nicht übliche Offenheit für Gäste auch in der Liturgie aus ihrem belgischen Kloster in Ermeton-sur-Biert mitbrachten. Viele Menschen nennen Liebe zum Choral und Gastfreundschaft als Kennzeichen der Gemeinschaft in Steinfeld.

Doch wie geht es ohne junge Schwestern weiter? Nach reiflicher Erwägung sind die Schwestern zu einer einmütigen Entscheidung gekommen. Zurzeit gehören 13 Schwestern zur Gemeinschaft der Abtei Maria Heimsuchung, von denen acht ein Alter von über 80 Jahren haben. Von den fünf "Jüngeren" sind nur zwei unter 65. Drei Schwestern mussten bereits in den letzten Monaten in entfernte Pflegeheime übersiedeln, weil die Pflege und Sorge für sie vor Ort nicht mehr geleistet werden konnte. Auch die Arbeit im Gästehaus mit all ihren Verpflichtungen kann trotz des Engagements der Mitarbeiter immer weniger bewältigt werden. Die Schwestern haben aus diesem Grund die Konsequenz gezogen und beabsichtigen, das Gästehaus Ende 2018 zu schließen. Sie planen in der ersten Jahreshälfte 2019 nach Bonn umzuziehen. Dort bietet sich die schöne Möglichkeit zum Einzug in ein kleines, altengerecht gebautes Kloster auf dem Venusberg, gegründet von Schwestern Unserer Lieben Frau. Das Haus wird künftig mit von der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, Köln, betreut, die auch Träger des benachbarten Seniorenhauses Maria Einsiedeln ist.

Das herzliche Willkommen der Cellitinnen eröffnet den Schwestern den Weg, die Gemeinschaft wieder an einem Ort zusammenzuführen und auch auf diese Weise nah bei ihren pflegebedürftigen Schwestern zu leben. In Betreuung und Begleitung der Bewohner und Bewohnerinnen des Seniorenhauses Maria Einsiedeln erschließt sich zudem ein neues Wirkungsfeld für einige der Benediktinerinnen.

Auch in Zukunft werden die Schwestern im benediktinischen Dreiklang von Gebet, Lesung und Arbeit leben. In Bonn werden sich die alltäglichen Lebensbedingungen für die Schwestern, vor allem für die älteren, sehr verbessern.

Wenn auch erfüllt von Trauer und Schmerz, das schöne Kloster in der Eifel verlassen zu müssen und den Mitarbeitern nicht mehr zur Seite stehen zu können, haben sich die Schwestern zu diesem für Benediktinerinnen außerordentlichen Schritt entschlossen. Über die Stabilität des Ortes und die Stabilität in der Gemeinschaft hinaus ist für die Schwestern die wesentlichste Dimension der benediktinischen stabilitas aber die Beständigkeit des Herzens: treu zu sein in der Gottsuche und treu zu sein in der Beziehung zu Christus. Die Zukunft des Klostergebäudes der Schwestern in Steinfeld in Nachbarschaft der mittelalterlichen Klosteranlage ist zur Zeit noch offen.

Mit Dank und Sympathie denken die Benediktinerinnen der Abtei Maria Heimsuchung an alle Menschen, von denen sie in Steinfeld begleitet und unterstützt wurden, und vor allem an jene, die in der Abtei eine geistliche Heimat gefunden haben.


Pressemitteilung der Benediktinerinnen-Abtei Maria Heimsuchung in Steinfeld vom 16. Juli 2018: