Als vor einiger Zeit bekannt wurde, dass unsere Ordensgründerin, Clara Fey, im kommenden Jahr im Aachener Dom seligggesprochen werden wird, wurde ich oft auf dieses Ereignis angesprochen und gefragt: Was macht das mit dir? Danke, für die Frage, auf die ich versuche zu antworten. Ich spürte, dass ich innerhalb kurzer Zeit eine ganze Flut geistlicher Fragestellungen durchlebt habe. Als ich Anfang September über die Jakobstraße in Aachen zu einer GdG-Rats-Sitzung ging, fühlte sich diese Straße für einen Moment anders an als sonst. Ich ging achtsamer und nachdenklicher über die Straße, weil ich an unsere Gründerin denken musste. Als Kind, als junge Frau, als Ordensgründerin ging sie unzählige Male über diese Straße, um bedürftige und kranke Leute in ihren Häusern aufzusuchen, um Kinder aus dem dortigen Umfeld zu betreuen, einige herauszuholen und sie anderweitig unterzubringen, um sie zur Schule zu holen, ihnen Essen zu geben, um zuzuhören um auf vielerlei Nöte kreativ zu reagieren.
Welche Menschen leben wohl heute in den Häusern auf der Jakobstraße? Wie mag es ihnen gehen?
Es machte mit mir, dass ich unsere Gründerin bat, uns Heutigen zu zeigen, wie sie lernte, die Zeichen ihrer Zeit zu erkennen und entsprechend der Erkenntnis zu handeln.
Später stöberte ich in ihren Konferenzen, Kapitelermahnungen, Briefen und fand u.a. einen Text, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
Tun wir im gegenwärtigen Augenblick, was ER von uns will.
Und tun wir dies gut,
ohne uns durch Vergangenheit und Zukunft stören zu lassen.
Vergessen wir uns, um an IHN zu denken und sprechen wir:
Herr, was DU willst, weil DU willst, wie DU willst.
Clara Fey, geb. 11.04. 1815 in Aachen; gest. 08.05.1894 in Simpelveld (NL)