Mit dem Thema "Welche Spuren hinterlassen wir?" machten sich 16 Ordensleute U (=um die) 55 am 1. September 2018 auf zu einer Wallfahrt nach Simpelveld, NL. Sr. Waltraud Schulte PIJ aus Aachen hatte den Tag inhaltlich vorbereitet und lud uns ein, der Spur der Ordensgründerin Clara Fey (1815 – 1894) nachzugehen anhand der Exponate im Museum De schat van Simpelveld, dem ehemaligen Generalmutterhaus der Schwestern vom armen Kinde Jesus. Davon inspiriert sollten wir uns selbst fragen, welche Spuren wir als einzelne und als Gemeinschaften hinterlassen (möchten).
Nach der Ankunft an dem imposanten Gebäudekomplex kamen wir im Auditorium, der früheren Mutterhauskirche, zusammen. Sr. Waltraud gab eine kurze Einführung in die kirchliche Situation der niederländischen Provinz Limburg zur Zeit des Bismarckschen Kulturkampfes in Preußen und nahm Bezug zur Geschichte der Kongregation und des Hauses.
Bei der anschließenden Führung durch das Museum kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Sorgfältig und anschaulich modern aufbereitet wird Zeitgeschichte dargeboten – wie z.B. Schul- und Internatsleben im 19. Jahrhundert oder das Zimmer von Clara Fey mit der Originalmöbilierung. Kunstvoll gestaltete Paramente, in sog. Fadenmalerei gearbeitet, zogen uns in ihren Bann sowie eine Sammlung von kostbaren Altargeräten. Fasziniert hat uns auch die Fülle der aus Wachs kunstvoll hergestellten Figuren, vor allem Krippenfiguren, die zu mehreren großen „Landschaften" aufgestellt sind.
Reich beschenkt mit vielen Eindrücken tauschten wir uns beim Picknick im Workshop-Raum des Museums aus. Der geistliche Impuls, zu dem wir uns abschließend im Auditorium versammelten, nahm den thematischen Faden der Wallfahrt wieder auf, indem wir Worte von Clara Fey und Auszüge aus ihren Briefen auf uns wirken ließen, die im „Manete in me" des Johannesevangeliums gipfelten. Der Kanon „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" fasste treffend unsere intensive Erfahrung der Begegnung mit dem Leben und Wirken Clara Feys und unser gemeinsames Erleben zusammen.
Auf der Rückfahrt nach Aachen gab es einen kurzen Halt am Dreiländereck. Mit je einem Schritt drei Länder zu besuchen, war besonders für unsere ausländischen Schwestern sehr beeindruckend, da sie ganz andere Distanzen in ihren Heimatländern und zu den dortingen Nachbarländern kennen.