Wiedergefundenes Leben

Impuls für Mai von P. Thomas Wittemann OMI, Nikolauskloster, Jüchen

GBBildPThomas Wittemann
GBBildPThomas Wittemann
Datum:
Di. 21. Apr. 2020
Von:
Ordensbüro

„Wenn wir uns von Gottes Liebe umarmen lassen, werden wir verwandelt und geheilt. So werden wir zu Zeugen der Freude, der Güte und der Geduld, der Zärtlichkeit und der Barmherzigkeit, die uns zuteil geworden sind. Wir bezeugen mit unserem wiedergefundenen Leben, dass Jesus lebt und dass wir ihm begegnet sind!“

Mutter Elvira (Gründerin der Gemeinschaft Cenacolo)

Ein klares Zeugnis des Lebens und Glaubens kommt in diesen Gedanken zum Ausdruck. „Wiedergefundenes Leben“ – Alle, die sich bereiten für eine Begegnung mit dem Auferstandenen und sich öffnen für den Beistand Gottes, den Geist, den er uns zugesagt hat, können an diesem Zeugnis teilhaben. Egal ob wir von Unsicherheit, Leid, Ängsten, Zweifel oder Krankheit umgeben sind, der Auferstandene, der Kreuz, Leid und Tod überwunden hat, geht auch durch verschlossene Türen – die Türen unserer Herzen. So wie er seinen trauernden, verunsicherten JüngerInnen und FreundInnen nachgegangen ist, sie in ihrer Situation und mit ihren Gefühlen nicht alleingelassen hat, so sucht er auch mich, weil ich ihm wichtig bin. Ja, er ist auch für mich gestorben, damit ich (wieder) leben kann. Dieses „wiedergefundene Leben“ muss durchwirkt sein vom Geist Gottes, den er uns sendet. Er befähigt uns, Zeugen zu sein. 

Die Erfahrung der Freunde Jesu damals im Pfingstsaal – das Versammeltsein hinter verschlossenen Türen – erinnert an die Situation, die wir in dieser Zeit durchleben mussten und noch teilweise durchleben: Ein ganz anderes – für mich noch bewussteres - Wahrnehmen und Erfahren der Kar- und Ostertage (Das füreinander Sorgen/Pflege von Bedürftigen – die Fußwaschung; das Erfahren von Krankheit und Tod – Kreuzeserfahrung; das Verweilen in Unsicherheit und Ungewissheit – Karsamstag/Grabesruhe; das Verspüren und die Sehnsucht nach neuem Leben und Aufbruch – Auferstehung) und das gemeinsame Erwarten des Geistes und Beistandes mit Maria, der Mutter Jesu in unserer Mitte.

Wenden wir uns dem Auferstandenen Herrn zu und lassen wir seinen hl. Geist in und durch uns wirken – als ZeugInnen des wiedergefundenen Lebens und Glaubens. 

P. Thomas Wittemann OMI