pax christi verurteilt das abscheuliche Massaker von Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad und ist zutiefst besorgt über die Explosion der Gewalt in Israel und Palästina.
Unser Mitgefühl ist bei den Menschen, die Angehörige verloren haben und um sie trauern, bei den Verletzten, bei den Verschleppten, unter ihnen Kinder und Alte, und ihren Familien und bei allen, die in Angst leben.
Nach dem Tod von über 1.400 Menschen aus Israel und von über 5.700 Menschen aus Gaza, darunter über ein Drittel Kinder (Zahlen der UN-Hilfsorganisation OCHA bis 24.10.2023) verstehen wir den Schmerz, die Bitterkeit und die Wut auf allen Seiten. Alle Menschen in der Region haben ein Recht auf ein Leben in Sicherheit und Frieden.
Mit unseren Freunden aus Israel und Palästina haben wir die Sorge, dass der erneute Teufelskreis der Gewalt und das Vertrauen auf Sicherheit durch militärische Übermacht die Aussicht auf ein Leben in Frieden zerstören. Mit ihnen, mit den Kirchen im Heiligen Land und mit UN-Generalsekretär Guterres fordern wir ein Ende des Blutvergießens, einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung der Geiseln und Verhandlungen zur Schaffung eines dauerhaften gerechten und sicheren Friedens für beide Seiten. Wir fordern die Bundesregierung auf, nicht länger diese Forderungen in der EU zu blockieren.
Die katastrophale humanitäre Situation, unter der schutzlose Menschen leiden, erfordert sofort und uneingeschränkt den Zugang zu Wasser und Lebensmitteln ebenso wie zu Krankenhäusern, medizinischen Ambulanzen und Medikamenten, zu Treibstoffen und Elektrizität. Auch der Zugang humanitärer Organisationen muss ermöglicht werden, um Menschenleben zu retten zu können.
Wir fordern von der israelischen Regierung, die Vertreibung der Zivilbevölkerung, besonders von Familien und die Aufforderung zur Flucht zu beenden und ihnen die Rückkehr zu ermöglichen. Hunger, verweigerte Versorgung und Vertreibung dürfen keine Kriegswaffe sein. Das humanitäre Völkerrecht und insbesondere der Schutz von Zivilisten gilt für alle Menschen.
Mit Pax Christi International fordern wir die Internationale Gemeinschaft auf, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und insbesondere durch internationale Beobachter, Friedenstruppen und humanitäre Korridore für den Schutz der gefährdeten Menschen in Gaza zu sorgen.
Nur die Zukunftsperspektiven für beide Völker mit dem Existenzrecht Israels und der Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates und ernsthaften politischen Verhandlungen mit Unterstützung der Internationalen Gemeinschaft stützen unsere Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden in der Region.
Dieser Appell wurde beschlossen von der pax christi-Delegiertenversammlung am 29.10.2023 in Mainz.