Die aus Viersen-Dülken stammende Stella Musall hat über den Freiwilligendienst der deutschen Jesuiten Ende Juli ein Jahr als Freiwillige in der Helen-Keller-Schule für Menschen mit Sehbeeinträchtigung in der mexikanischen Sieben-Millionen-Metropole Guadalajara angetreten. Ihr Auslandsjahr wird u. a. vom Fachbereich Weltkirche finanziell unterstützt.
Hier Auszüge aus einem einer ihrer ersten Blogs:
Zwei Wochen sind nun schon vergangen seit Leonies und meiner Ankunft in Guadalajara, Mexiko. Man kann wohl auch berechtigterweise sagen, dass viel passiert ist in dieser Zeit. Natürlich war erstmal alles neu: Der Bettenbezug, die Duschen, das Wäschewaschen, das Essen, die Sprache und die Leute. Besonders in den ersten Tagen waren Leonie und ich ständig müde. Da mag der Jetlag nicht ganz unbeteiligt dran gewesen sein, jedoch schienen die vielen neuen Eindrücke auch einfach erstmal anstrengend zu sein. Doch mittlerweile sind die ersten kleinen Alltagserfahrungen gemacht und wir sind gut angekommen.
Unglaublich schnell fanden wir hier Anschluss und fühlten uns sofort willkommen. Am Donnerstag 27.7. kamen wir mittags im Wohnheim an und schon am Freitag Abend luden uns zwei Mädchen ein, mit ins Kino zu gehen. Wir haben uns total gefreut. Trotz der spanischen Sprache haben wir einiges vom Film verstanden, wohl auch wegen der Bilder und des zuvor angesehenen Trailers. Anschließend waren wir mexikanisch essen. Das war ein wirklich schöner Tag.
Von da an konnten wir die beiden Mädchen auch immer bei Problemen oder Unklarheiten fragen und wir unternahmen auch in der Freizeit viel zusammen. Bei den Mahlzeiten lernten wir viele weitere nette Mädchen kennen und auch die Nonnen des Wohnheims waren zu uns immer sehr freundlich und halfen uns, wann immer wir es brauchten.
Was sonst so passiert ist in den letzten 14 Tagen?
Es gab zum Beispiel noch zwei Feiern im Haus. Am Freitag 4.8. hatte Schwester Cristina Geburtstag. Das war auch für mich ein großes Highlight, denn ich konnte zum ersten Mal eine traditionell mexikanische Mariachi Band sehen. Diese Bands sind besonders typisch für Guadalajara, da sie dort ihren Ursprung haben.
Am Dienstag darauf verabschiedeten wir Schwester Eneyda, die nun für unbestimmte Zeit nach Spanien in ein ähnliches Haus gehen wird. Es wurde schön geschmückt, gab Konfettikanonen, einen selbstgemachten Film mit Fotos der letzten Zeit und zum Abschluss eine Schaumschlacht.
Aktuell sind noch Ferien in Guadalajara. Wir haben also noch viel Freizeit. Wann genau die Schule wieder beginnt wissen wir noch nicht, wahrscheinlich in weiteren zwei bis drei Wochen. Bis dahin müssen wir unseren Visumsprozess in Mexiko beenden und haben noch etwas Zeit, Brailleschrift und Spanisch zu lernen.
Stella (die hier Estela heißt)