Bereits zum fünften Mal besuchte der Papst den afrikanischen Kontinent: Anfang Februar diesen Jahres den Südsudan und den Kongo. Dabei begegnete er in beiden Ländern Menschen, deren Leben von der Sorge um das Überleben bestimmt ist.
Denn Gewalt und Hunger sind in beiden Ländern sehr präsent. Im Südsudan sind eine hohe Korruptionsrate und durch den Klimawandel verursachte Überschwemmungen Gründe dafür. Dazu gibt es ausschließlich in der Hauptstadt Juba eine wirksame Gesundheitsversorgung, wobei Medikamente, wie zum Beispiel für Malaria, nicht ausreichend vorhanden sind.
Auch in der Demokratischen Republik Kongo ist die Lage als eher dramatisch einzustufen. Das Land mit mehr als 95 Millionen Einwohnern, von denen laut vatikanischen Angaben jede zweite Person katholisch ist, leidet unter postkolonialer Unterdrückung, Diktatur, ethnischen Konflikten und der Ausbeutung durch internationale Konzerne. Zusätzlich häufen sich Anschläge islamistischer Gruppen auf christliche Gotteshäuser.
Der Besuch des Papstes gab den Menschen beider Länder enorme Hoffnung und Anerkennung in ihrer Lage. Dazu lenkte er verstärkt den Blick der Weltöffentlichkeit auf diese beiden Länder und ihre Problemstellen.
Der Papst selbst erhoffte sich mit seiner Reise in den Kongo, „den Weg des Dialogs“ und das Engagement für Gemeinwohl und Sicherheit zu stärken, indem er auch mit den dort verantwortlichen Politikern sprach. Im Südsudan hatte er sich zur Aufgabe gemacht, den Prozess der nationalen Aussöhnung voranzubringen. Hier empfanden die Menschen seinen Besuch als eine große Ehre.
Eine stetig wachsende Herausforderung auf Franziskus’ Reisen ist sein Alter von 86 Jahren. Bereits im Vatikan bewegt er sich hauptsächlich mit einem Rollstuhl fort und das Reisen wird für ihn zunehmend anstrengender. Aus diesem Grund wird das Programm seiner Reisen zunehmend ausgedünnt, was auch für Südsudan und den Kongo galt. Eine zunächst geplant Etappe in Goma, Ostkongo wurde zum Beispiel gestrichen.
Besonders bei dieser Reise war, dass ihn im Südsudan das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, der Erzbischof von Canterbury, und der Moderator der presbyterianischen Kirche von Schottland begleiteten. Damit zeigte Franziskus, dass unterschiedliche religiöse Bindungen kein Grund für Spaltungen und Gewalt sind.