Im August denkt in Deutschland kaum jemand an Wintervorräte, doch in Sibirien ist das überlebenswichtig. Der Winter dort dauert fast ein halbes Jahr, mit Temperaturen bis zu minus 40 Grad. Die Heizperiode erstreckt sich von Mitte September bis Mitte Mai. Während der kurzen Sommermonate müssen die Heizungssysteme überprüft und repariert werden - eine große Herausforderung, auch für die Caritas.
Für die Klienten der Caritas bringt der Winter viele Schwierigkeiten mit sich. Besonders betroffen sind Migrantenfamilien, die in alten, oft unbewohnbaren Häusern leben müssen. Aufgrund ihrer Herkunft und ihres unklaren Aufenthaltsstatus bleibt ihnen kaum eine andere Wahl. In diesen Häusern gibt es häufig Probleme mit der Heizung, und die Familien müssen lernen, Fenster notdürftig abzudichten, um Wärmeverluste zu verhindern. Oft fehlt es den Kindern an warmer Kleidung, besonders denen, die erst kürzlich aus wärmeren Ländern wie Usbekistan oder Kirgisistan nach Sibirien gekommen sind. Die Caritas hilft, indem sie Jacken und Schuhe bereitstellt oder Familien in den Kleiderkammern ausstattet.
Mit dem Wintereinbruch steigen auch die Preise für Obst und Gemüse stark an. Rentner können sich frische Lebensmittel kaum noch leisten und greifen auf Konserven und Tiefkühlkost zurück. Daher legt die Caritas im Sommer, wenn möglich, Vorräte an. Auch Spenden von überschüssigen Ernten werden gerne für die Suppenküche angenommen.
Die Armen-Schwestern vom hl. Franziskus engagieren sich mit ihrer Sibirienhilfe für die seelische und körperliche Not der Menschen in Sibirien. Ordensschwestern der Gemeinschaft haben über viele Jahre die Caritasarbeit im postkommunistischen Russland aufgebaut. Inzwischen leben und arbeiten die Schwestern wieder in Deutschland, aber die Verbundenheit und der Kontakt bleibt, und auch die Nöte und Sorgen der Menschen wurden nicht vergessen. Weitere Infos zur Sibirienhilfe finden sich auf der Webseite des Ordens: www.schervier-orden.de