Kardinalskollegium wird noch internationaler

Papst Franziskus kreiert Kardinäle aus weiteren Ländern

Weltkarte (Symbolbild) (c) www.pixabay.com
Weltkarte (Symbolbild)
Datum:
Fr. 26. Aug. 2022
Von:
Carina Delheit

Mit einem Konsistorium in Rom erweitert Papst Franziskus am 27. August das Kardinalskollegium um weitere 20 Personen. Dabei bleibt er seiner Linie treu, die Zusammensetzung der Kardinäle zu internationalisieren und mit der Auswahl immer wieder für Überraschungen zu sorgen. Diesmal werden erstmals Bischöfe aus der Mongolei, Paraguay, Singapur und Timor Leste (Osttimor) Mitglieder dieses ranghöchsten päpstlichen Beratergremiums, das dann 132 Mitglieder haben wird, die unter 80 Jahren sind und damit einen neuen Papst wählen dürfen, und weitere knapp 100 Über-Achtzigjährige, die an einem Konklave nicht mehr teilnehmen können. Zwei weitere Neuernannte aus Ghana und Korea sind in ihren Ländern dritt- bzw. vierternannte Kardinäle dieser Länder. Bei denjenigen, die das 80. Lebensjahr bereits vollendet haben, gehört mit Monseñor Jorge Jímenez, dem emeritierten Erzbischof von Cartagena, ein weiterer Kolumbianer zum Kardinalskollegium.

An die Feier des 27. August schließt sich vom 29. bis 30. August ein außerordentliches Kardinalskonsistorium an, bei dem der Papst mit möglichst vielen Kardinälen wichtige Themen berät. In diesem Fall wird es um die Anfang Juni in Kraft getretene neue Verfassung des Vatikans gehen. Allerdings werden die Beratungen wohl kaum zu weitreichenden Änderungen der bereits geltenden Richtlinien führen. Vatikanbeobachter sehen dieses Konsistorium als wichtige Gelegenheit für ein besseres Kennenlernen v. a. der Kardinäle im Papstwahlalter. Seit der letzten Möglichkeit für einen intensiveren Austausch, dem letzten außerordentlichen Konsistorium von 2015, sind sieben Jahre vergangen, in denen sich die Zusammensetzung des Kardinalskollegiums extrem verändert hat. Inzwischen sind von den Papstwählern knapp zwei Drittel von Papst Franziskus ernannt.