Osterhoffnung im Nuevo Milenio

Menschen mit Beeinträchtigung öffnen Konfliktgrenzen in Tumaco

Osterhoffnung im Nuevo Milenio (c) privat
Osterhoffnung im Nuevo Milenio
Datum:
Di. 4. Apr. 2023
Von:
Carina Delheit
Das Centro Afro der Comboni-Missionare in Tumaco ist um eine Ostererfahrung reicher. Die Hafenstadt an der kolumbianischen Pazifikküste gilt als eine der gewalttätigsten Kolumbiens. Innerhalb der Stadt hat das Viertel Nuevo Milenio, in dem das Jugendzentrum liegt, einen denkbar schlechten Ruf. Menschen aus anderen Stadtteilen gehen nicht freiwillig dorthin. Dazu tragen auch die unsichtbaren Grenzen der bewaffneten Gruppen bei, die Stadtgebiet und Umgebung in Zonen aufgeteilt haben und oft mit Gewalt Grenzübertritte von Menschen bestrafen, die sie als Angehörige verfeindeter Gruppen deklarieren. Im Centro Afro treffen sich Kinder und Jugendliche des Viertels.
Einige engagierte Eltern von Kindern und Jugendlichen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen, die von der kreativen Arbeit des Centro angesprochen waren, haben sich vor einiger Zeit dort getroffen. Der neu entstandene Kreis, der sich Grupo de Esperanza (Hoffnungsgruppe) nennt, hat sich inzwischen zu einem Treffpunkt für besondere Menschen (personas especiales), wie Beeinträchtigte in Kolumbien auch heißen, aus ganz Tumaco entwickelt. Im Laufe der letzten Wochen haben die Esperanza-Kids und -Teens mit Unterstützung aus den anderen Tanz- und Theatergruppen des Centro eine farbenfrohe und klangvolle Show entwickelt, die jetzt zur Aufführung kam. Dass dafür Menschen über menschengemachte Grenzen hinweg zusammenkommen und das Leben feiern, ist für alle Beteiligten ein Osterfest der Hoffnung auf mehr Frieden auch in dieser Region Kolumbiens.