(Aachen, 27. August 2021) Mit einem feierlichen Gottesdienst und einem Festakt in Aachen ist Martin Bröckelmann-Simon am Freitag nach 22 Jahren Vorstandstätigkeit und über 36 Jahren Mitarbeit bei MISEREOR verabschiedet worden. Seit 1999 war er im Vorstand von MISEREOR und der katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe (KZE), ständiger Vertreter des Hauptgeschäftsführers und für den Bereich Internationale Zusammenarbeit zuständig. Nun geht Bröckelmann-Simon in den Ruhestand.
"Als besonderes Geschenk nehme ich aus meinen vielen Berufsjahren die Erfahrung der unvorstellbaren Kraft derjenigen mit, denen man, weil arm, verletzlich, ausgegrenzt, ungebildet, unbedeutend, nichts zutraut, und von denen man nichts erwartet. Auf meinen vielen Projektreisen durfte ich das Gegenteil erfahren und ermutigt aus den Begegnungen mit den Menschen aus MISEREOR-Partnerorganisationen, den wahren Akteuren der Veränderung, zurückkehren", so Martin Bröckelmann-Simon.
Mitarbeitende und Vertreter*innen von Partnerorganisationen aus dem In- und Ausland, der Gremien, der Politik und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit würdigten seine Verdienste der vergangenen zwei Jahrzehnte.
MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel hob Bröckelmann-Simons unermüdliches und ausdauerndes Engagement für menschenwürdigere Entwicklungen und eine größere Gerechtigkeit hervor: "Die Themen "Migration" und "Flucht" wurden für MISEREOR, gerade durch Martin Bröckelmann-Simon, ein wichtiger Handlungsschwerpunkt", so Spiegel. Bröckelmann-Simon habe aber auch wichtige Impulse für viele andere Themenbereiche der Entwicklungszusammenarbeit gesetzt, sei immer wieder eine treibende Kraft gewesen. Arme können nicht warten. Hungernde können nicht warten. Verletzliche können nicht warten. Ein Vertrösten-Wollen geht nicht. In diesem Sinne hat Martin Bröckelmann-Simon gewirkt“, so Spiegel. Sein Vorstandskollege Thomas Antkowiak dankte dem scheidenden Geschäftsführer für die vielen Jahre, in denen er mit "Herzblut" und mit "Zorn und Zärtlichkeit" und gemeinsam mit einer Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen an der Seite der Armen gewesen sei.
Nachfolger als MISEREOR-Geschäftsführer wird Bernd Bornhorst, der zuletzt als Leiter der Abteilung Politik und Globale Zukunftsfragen bei MISEREOR tätig war. Der für MISEREOR zuständige Erzbischof Stephan Burger wünschte ihm für diese Tätigkeit Kraft, Ausdauer und Zuversicht für die großen aktuellen Herausforderungen im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Armut.
In seiner Ansprache betonte Bernd Bornhorst die Bedeutung MISEREORs: "MISEREOR ist und bleibt ein Versprechen. Ein Versprechen auch für eine mutige Kirche, die konsequent an der Seite der Armen steht. Mit diesem Auftrag war und ist MISEREOR manchmal unbequem, auch innerhalb der Kirche. Mit diesem Auftrag ist MISEREOR – gerade auch in Zeiten in denen die Kirche durch heftige Wasser segelt – für viele aber auch ein Hoffnungszeichen innerhalb der Kirche. Das wollen und werden wir bleiben: Gelebter Glaube als Zeichen der Hoffnung. So geht Kirche!"
Aktuell unterstützt MISEREOR mehr als 3000 Projekte, die von fast 1800 Partnerorganisationen in aktuell 87 Ländern umgesetzt werden. Insgesamt standen MISEREOR dabei Einnahmen einschließlich der Gelder aus öffentlichen Mitteln 214,9 Millionen Euro zur Verfügung, die für Projekt-, Advocacy- und Lobbyarbeit eingesetzt werden.