Wo die Flut die Ärmsten trifft

Adveniat-Gast aus Paraguay besucht Marienschule Mönchengladbach

Ricardo Gonzalez von der Sozialpastoral kämpft in Paraguay für ein würdiges Leben der Menschen seiner Gemeinde, die regelmäßig von Überschwemmungen betroffen ist. (c) Schmieg/Adveniat
Ricardo Gonzalez von der Sozialpastoral kämpft in Paraguay für ein würdiges Leben der Menschen seiner Gemeinde, die regelmäßig von Überschwemmungen betroffen ist.
Datum:
Do. 18. Nov. 2021
Von:
Carina Delheit

Im Rahmen der Adveniat-Weihnachtsaktion hat Ricardo González, der langjährige Leiter der Sozialpastoral/Caritas im Erzbistum Asunción, die Bischöfliche Marienschule Mönchengladbach besucht. Das Thema der diesjährigen Weihnachtsaktion lautet "ÜberLeben in der Stadt". In Unterrichtsbesuchen von Jahrgangsstufen zwischen 8 und 12 fand der Gast aus Paraguay viel Aufmerksamkeit mit seinen Berichten aus den Armenvierteln der Hauptstadt seines Landes. Die nah am Ufer des Flusses Paraguay liegenden Siedlungen sind immer wieder von Hochwasser bedroht; die Menschen, die dort von der Hand in den Mund leben, haben keinerlei soziale Sicherung, was sich auch entsprechend dramatisch in der Pandemiesituation auswirkt, in der der Staat zeitweise strikte Ausgangsverbote verhängte. Die Sozialpastoral unterstützt neben Notfallhilfe die dort lebenden Menschen darin, ihre berechtigten Forderungen nach Grundrechten und menschenwürdigen Lebensverhältnissen gegenüber der Stadt und dem Staat zu artikulieren.
Die Schülerinnen und Schüler in Mönchengladbach waren besonders betroffen von den schwierigen Lebensumständen der Gleichaltrigen dort. Wo die Armut dafür sorgt, dass Kinder nicht zur Schule gehen können, weil sie durch Arbeit zum Überleben der Familie beitragen müssen, und wo Jugendliche wegen Perspektivlosigkeit leichte Beute für Drogenhändler werden, die sie abhängig machen und für ihre Zwecke missbrauchen, versucht die Sozialpastoral durch sinnvolle Freizeit- und Ausbildungsangebote Alternativen zu schaffen. Beim Besuch einer Abschussklasse stand die bereits im Unterricht behandelte Frage im Mittelpunkt, was eine Stadt braucht, um lebenswert für alle zu sein. Der aktive Einsatz für das eigene Umfeld tauchte als Verbesserungsstrategie ebenso auf wie das Stichwort Freiwilligendienst im In- oder Ausland nach dem Abitur. In einer Klasse 8 brachten sich ein Schüler und eine Schülerin mit Migrationshintergrund sogar bei den Spanischübersetzungen ein.

Mehr Informationen zur Adveniat-Weihnachtsaktion 2021 finden Sie unter: https://www.adveniat.de/engagieren/weihnachtsaktion/