Zunehmende Gewalt an den Großen Seen

Zentralafrikanischer Bischofsrat besorgt über Flucht und Migration

Regenwald (Symbolbild) (c) pexels.com
Regenwald (Symbolbild)
Datum:
Mo. 18. Juli 2022
Von:
Carina Delheit

Der Vorsitzende der Vereinigung der zentralafrikanischen Bischofskonferenzen (ACEAC), der kongolesische Erzbischof Marcel Madila, hat sich bei der jüngsten Versammlung der ACEAC besorgt über die wieder zunehmenden Flucht- und Migrationswellen in den Ländern Ruanda, Burundi und im angrenzenden Teil der Demokratischen Republik Kongo gezeigt.
Die Region der Großen Seen, so Erzbischof Madila, werde erneut massiv durch Armut, Unsicherheit und Kriegshandlungen erschüttert. Vor allem die vielen bewaffneten Gruppen verbreiten Angst und Schrecken und treiben Menschen in die Flucht. Als Ursachen sieht der ACEAC-Vorsitzende vor allem den Kampf um die Ausbeutung begehrter Rohstoffe wie Gold, Coltan und Tropenholz, aber auch ethnische Konflikte und politische Führungsschwäche sowie das extrem schlechte Gesundheits- und Sozialwesen. 
Nicht nur Umwelt, Wirtschaft und Entwicklung der Region seien in einem kritischen Zustand sondern auch die pastorale Arbeit der Kirche, die sich so sehr um Geflüchtete kümmern müsse, dass alles andere vernachlässigt werde. Es bleibe, so Madila, von zentraler Bedeutung, die Politik und die Bevölkerung dazu zu bringen, Neid und Hass zu überwinden und die friedliche Koexistenz als erstrebenswertes Ziel anzusehen. Die Kirche solle erneut einen Friedensprozess an den Großen Seen anstoßen, zum Wohle aller und zur Sicherung ihrer eigenen Arbeit.