„ernähr / dich / fair / nachhaltig“ als Motto des diesjährigen Weltfestes soll Aufforderung und Angebot zugleich sein. Aufforderung, sich bei der eigenen Ernährung verstärkt an den Erfordernissen des Fairen Handels und der Nachhaltigkeit zu orientieren und Angebot, sich über die unterschiedlichen örtlichen und regionalen Initiativen und deren Arbeit zu informieren, die im Themenbereich Ernährung aktiv sind. In der StädteRegion Aachen können wir auf ausreichend wissenschaftliche wie auch praxisbezogene Ergebnisse verweisen - z.B. Foodsharing Initiativen, Urban-Gardening-Initiativen oder Ansätze der solidarischen Landwirtschaft.
Für das Eine Welt Forum ist faire und nachhaltige Ernährung ein wesentlicher Baustein „Guten Lebens“ - gutes Leben im Sinne einer Gemeinschaft der Menschen, geprägt vom Respekt vor der Vielfalt und verbunden mit der Achtung vor den Erfordernissen
der Natur.
„Gutes Leben“ bildet damit einen Gegenpol zu unserer bisherigen Art zu leben, uns zu ernähren. Sie ist mitverantwortlich für die weltweit spürbaren Klima- und Umweltprobleme und für unbefriedigende Lebensverhältnisse vieler Menschen bei uns, insbesondere aber in den ärmeren Ländern des Globalen Südens. Während Über- und Fehlernährung im Globalen Norden das Bild bestimmen, sind es Unterernährung und Hunger im Globalen Süden. Die EU-Subventionspolitik im Agrarbereich, ungezügelter Freihandel, Spekulation mit Lebensmitteln und Monopolbildung in der Lebensmittelindustrie zeitigen negative Konsequenzen auch für Konsument*innen und Landwirt*innen im Globalen Norden, vor allem jedoch für Produzent*innen im
Globalen Süden, die sich mit ausbeuterischen Arbeits- und Lebensbedingungen konfrontiert sehen.
Durch unser Motto „ernähr / dich / fair / nachhaltig“ möchten wir auch ein jüngeres Publikum als immer entscheidender werdendes Element bürgerlichen Engagements ansprechen. Dabei ist ein „cooler Spruch“ aber lediglich Mittel zum Zweck, denn
im Zentrum des Weltfestes und des Rahmenprogramms steht das inhaltliche Angebot zur intellektuellen, aber auch praktischen, Auseinandersetzung mit dem Thema, so dass auf diese Weise Handlungsoptionen aufgezeigt werden können. Insofern empfiehlt sich der Appell zur Partizipation sowohl aus einer Sicht, die ökonomische Überlegungen, und zwar im lokalen wie im transnationalen Bereich, als auch die Entwicklungszusammenarbeit kritisch einbezieht.
Entsprechend dem diesjährigen Motto „ernähr / dich / fair / nachhaltig“ soll das Rahmenprogramm Aspekte fairer und nachhaltiger Ernährung in ihrer ganzen Spannbreite aufgreifen und dabei sowohl die Situation im Globalen Norden wie auch im Globalen Süden beleuchten. Das Rahmenprogramm wird mit unterschiedlichen Kooperationspartnern wie beispielsweise der VHS Aachen, dem Weltladen Aachen oder der Regionalen Resilienz Aachen (RRA) gestaltet.
Die Veranstaltungen des Rahmenprogramms beziehen sich auf die Nachhaltigen Entwicklungsziele, die SDG der Vereinten Nationen, insbesondere auf die SDG 1 „Keine Armut“, SDG 2 „Kein Hunger“, SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“, SDG 12 „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster“ sowie SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“.