Deshalb veröffentlicht missio Aachen heute den Band „Migration und Flucht. Zwischen Heimatlosigkeit und Gastfreundschaft" aus seiner Reihe „Theologie der Einen Welt". Darin kommen Theologinnen und Theologen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa zu Wort. Sie beschäftigen sich mit Fluchtursachen in ihrer jeweiligen Heimat, den Auswirkungen der Weltwirtschafsordnung auf Migrationsbewegungen, den theologischen und pastoralen Konzepten zur Arbeit mit Geflüchteten in Afrika, Asien und Lateinamerika vor Ort sowie einer Theologie, die Migration als eine eigene Gotteserfahrung deutet.
„Die Beiträge zeigen, dass Migration schon immer untrennbar mit der Geschichte der Menschheit verbunden ist und auch in den Heiligen Schriften aller Religionen und Kulturen Migrationserzählungen grundlegend sind", sagte Prälat Krämer. „Deshalb können wir als Christen bei allen politischen und ökonomischen Herausforderungen eine positive Grundhaltung gegenüber Geflüchteten und Migrierten einnehmen", so Prälat Krämer weiter. „Wir dürfen in Deutschland das Thema Flucht und Migration so führen, dass das Potential von Religion zur Lösung und Prävention von Konflikten in den Blick kommt", meinte Prälat Krämer. „Wir sollten die Migrationstheologie breiter zur Kenntnis nehmen."
Dass Flucht, Vertreibung und Migration für die Menschen in Afrika und Asien untrennbar mit religiösen Erfahrungen verbunden sind, „beobachten wir seit Jahren schon in unserer alltäglichen Projektarbeit mit unseren kirchlichen Partnern in diesen Kontinenten". Deshalb unterstützte missio Aachen 2017 die kirchliche Projektarbeit mit Geflüchteten in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Asien mit 1,23 Millionen Euro für 24 Projekte. „Die betroffenen Menschen brauchen eine ganzheitliche Pastoral, hier leisten unsere Partner Bewundernswertes", sagte Prälat Krämer. „Wir dürfen nicht vergessen: In Europa lebt nur ein Bruchteil der Geflüchteten weltweit."