Aachen. 35 Religionslehrerinnen und -lehrer haben im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes im Aachener Dom die kirchliche Beauftragung zur Erteilung des katholischen Religionsunterrichtes erhalten. Bischof Dr. Helmut Dieser hob in seiner Predigt die Bedeutung des Schulfaches Religion hervor: Der Religionsunterricht ermutigt Kinder und Jugendliche, die großen Fragen des Lebens zu stellen. Er macht vertraut mit Ausdrucksformen des Glaubens und fördert dadurch die Ausdrucksfähigkeit. Er lädt ein zur Begegnung und fördert das Verständnis für Menschen anderer Konfessionen, Religionen und Kulturen. „All diese Aufgabenstellungen sind in einer pluralen und säkularen Gesellschaft hoch aktuell. Und ich freue mich sehr, dass Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, mit Ihrer Kreativität, mit Ihrer Menschenliebe und Ihrem Glauben dem Schulfach Religion diese Bedeutung und diese Wertfülle verleihen wollen und können“, sagte der Aachener Bischof.
Die Abteilung Erziehung und Schule des Bischöflichen Generalvikariats hatte für die Lehrerinnen und Lehrer wieder ein abwechslungsreiches Programm mit reichlich Gelegenheit zum Austausch zusammengestellt. „Dieser Austausch ist uns besonders wichtig“, sagt Dr. Alexander Schüller, Leiter des Fachbereichs Religionspädagogik und Katholische Bekenntnisschulen und Leiter des Katechetischen Instituts, „denn wir kennen die Herausforderungen, die mit der Sendung der Lehrerinnen und Lehrer verbunden sind und möchten mögliche Unterstützungsbedarfe frühzeitig erkennen, um passende Angebote zu kreieren. Der Austausch bei einer der vergangenen Missio-Verleihungen hat uns unter anderem dazu angeregt, einen ‚Förderschultag‘ zu planen, der erstmals am 23. März stattfinden wird.“
Den Gottesdienst feierten auch die Familien, Freunde und Kollegen der Neubeauftragten, Mitarbeitende der Zentren für schulpraktische Lehrausbildung, der Schulämter, des Theologischen Instituts und des Mentorats für Lehramtsstudierende der RWTH Aachen, Repräsentanten der Verbände (DKV, RLGG, VKR) sowie die Regional- und Bezirksbeauftragten für katholische Religionslehre mit. Musikalisch gestaltet haben ihn Professor Michael Hoppe (Orgel) und Konstantin Schlösser (Gitarre).
Der feststehende Begriff für die kirchliche Lehrbeauftragung, die die neuen Religionslehrerinnen und Religionslehrer aus den Händen des Bischofs empfangen, lautet „Missio canonica – Kirchliche Sendung“. Denn die Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind durch den Bischof gesandt, im Raum der Schule den christlichen Glauben in Gemeinschaft mit der Kirche zu vermitteln. Zudem erfüllen sie ihren Dienst mit staatlicher Unterrichtsbefähigung und als Bedienstete des Landes Nordrhein-Westfalen bzw. eines anderen staatlich anerkannten Schulträgers. Grundlage für ihre Anstellung ist in der Regel die Staatsprüfung für ein Lehramt und in jedem Falle die kirchliche Bevollmächtigung.
Im Bistum Aachen unterrichten mit dieser Bevollmächtigung ca. 3.200 Lehrerinnen und Lehrer Tag für Tag knapp 150.000 Schülerinnen und Schüler an ungefähr 700 Schulen im Fach Katholische Religionslehre. Indem diese Lehrerinnen und Lehrer dadurch an der Erfüllung des ganzheitlich ausgerichteten Bildungsauftrages der Schulen mitwirken, leisten sie einen maßgeblichen Dienst an der Gesellschaft. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Religionslehrerinnen und -lehrer die Lebensfragen der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und mit Antworten aus Bibel und Tradition verknüpfen“, so Dr. Alexander Schüller. „Dadurch können die Schülerinnen und Schüler entdecken, ob diese Antworten für sie überzeugend, leitend und zukunftsträchtig, mit einem Wort: lebensbedeutsam sein können.“