Wer in Mönchengladbach den Trostraum St. Josef, genauer gesagt die Nordkapelle der Grabeskirche, betritt, wird von einem schwarz-grün-weißen Farbenspiel überrascht, das die Urnensteelen überzieht.
Es erinnert an die Farben der Nordkurve des Stadions im Borussia-Park. Auch die Treppe, die Enge der Stelen, die Rauten-Lampe an der Decke und der im Fenster eingravierte Fußballer komplettieren die „Nordkurve“ der Grabeskirche. Hier können Fans der Borussen-Elf ihrem Verein bis über den Tod hinaus verbunden bleiben.
Die Idee dazu entstand, als die Verantwortlichen im Rahmen des Kirchlichen Immobilien-Managements (KIM) vor der Wahl standen, die Kirche zu schließen oder sie einem anderen Zweck zuzuführen. Da Lage und Größe von St. Josef vielversprechend waren, entschied man sich, einen Teil der Kirche für gottesdienstliche Zwecke zu erhalten und im anderen Teil einen Bestattungsort zu ermöglichen. Bei einem Vortrag des damaligen Borussia-Präsidents Rolf Königs im Rahmen des Patroziniums in St. Marien entstand dann die Idee, in Kooperation mit den Fans einen besonderen Begräbnisort für Anhänger der Fohlen-Elf zu gestalten. Architekt Dr. Burkhard Schrammen setzte die Idee eindrucksvoll um. „Durch diesen besonderen Ort sprechen wir Menschen aus allen Gruppen der Gesellschaft an,“ freut sich Sabine Vennen, Verwalterin des Trostraumes. „Uns ist es wichtig, dass Angehörige in einer guten Atmosphäre Abschied nehmen können.“ Deshalb ist es auch möglich, während der Beisetzung Fangesänge zu spielen und Trikots mit in die Urnengrabstätte zu legen.