Bistum Aachen legt Geschäftsbericht 2023 vor

Diözesanökonom Martin Tölle (c) Bistum Aachen - Andreas Steindl
Diözesanökonom Martin Tölle
Datum:
Do. 19. Dez. 2024
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

„Auch 2023 ist die Mittelverwendung geprägt durch Schwerpunktaufgaben der Gemeinschaft und Seelsorge sowie der Bildungsarbeit und der Caritas“ (Martin Tölle)

Grafik Finanzbericht 2023 (c) Bistum Aachen
Grafik Finanzbericht 2023

Das Bistum Aachen ist für die Zukunft wirtschaftlich gut aufgestellt. Obwohl für die kommenden Jahre sinkende Kirchensteuereinnahmen prognostiziert werden, sollen bei den Mitteln für pastorale Aufgaben und Bildungseinrichtungen keine Abstriche gemacht werden. 2023 flossen 244,2 Mio. Euro in Seelsorge, Bildung und Caritas. Die Kirchensteuereinnahmen (nach Abzug der Hebegebühr) beliefen sich auf 269,6 Mio. Euro. Für 2025 erwartet das Bistum ein Kirchensteuervolumen in Höhe von 266 Mio. Euro.

Trotz eines um 0,8 Prozent gesunkenen Volumens des Nettohaushalts sicherte die mittel- und langfristige Haushaltsplanung auch 2023 eine Verlässlichkeit des kirchlichen Dienstes. „Auch im Jahr 2023 ist die Mittelverwendung geprägt durch die Schwerpunktaufgaben der Gemeinschaft und Seelsorge in den Pastoralen Räumen und Pfarreien sowie der Bildungsarbeit und der Caritas“, unterstreicht Diözesanökonom Martin Tölle das klare Bekenntnis zum zentralen Auftrag der katholischen Kirche. Die gesamte Finanzplanung werde von einem guten und effizienten Kostenmanagement begleitet.

Das vergangene Jahr konnte mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 30,5 Mio. Euro (Vorjahr 23,8 Mio. Euro) abgeschlossen werden. Davon werden 12 Mio. Euro in die Demografierücklage zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen eingestellt. Weitere 12 Mio. Euro sind mit Beschluss des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrats für Instandhaltungsmaßnahmen in den Offenen Jugendeinrichtungen sowie den Jugendbildungsstätten im Bistum Aachen vorgesehen.

Die Rechenschaft über eine ordnungsmäßige Finanz- und Vermögensverwaltung in der Vergangenheit sowie die geprüften Zahlen einer periodengerechten Darstellung der Ertragslage bilden damit die verlässliche Grundlage für die Planung zukünftiger Haushalte und die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.

In seiner Sitzung am 19. November 2024 hat der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat das Budget für das Haushaltsjahr 2025 des Bistums Aachen beschlossen. Dieses sieht bei prognostizierten Kirchensteuereinnahmen von 266 Mio. Euro sowie weiteren Einnahmen (Refinanzierung Bischöfliche Schulen gemäß Schulgesetz, Finanzergebnis, Umsatzerlöse sowie sonstige Erträge) Netto-Ausgaben von insgesamt 275 Mio. Euro vor, die sich wie folgt auf die Aufgabenbereiche des Bistum verteilen:

Da für 2025 nahezu gleichbleibende, mittelfristig jedoch sinkende Kirchensteuereinnahmen erwartet werden, bestätigt sich mehr und mehr die langfristige Projektion, wonach mit einer Halbierung der Finanzkraft der Kirchen in Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts/ in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten zu rechnen ist. Dieser Entwicklung wird deshalb in den Planungen für den Haushalt der kommenden Jahre mit Kostensteigerungen unterhalb der Inflationsrate Rechnung getragen.

Auf Grundlage des „Heute bei Dir“-Prozesses setzt der Haushalt neben der ausgewogenen Finanzierung von Seelsorge, Bildung und Caritas/Weltkirche erneut einen Schwerpunkt in der Restrukturierung der territorialen Grundstruktur hin zu 44 Pastoralen Räumen. Zudem wird weiter in die Digitalisierung und Optimierung der Kommunikation und der Verwaltungsprozesse investiert.

Über das Bistum Aachen.

Die Verkündigung des Glaubens geht von dem Grundverständnis aus, dass der Mensch frei und selbstbestimmt ist. Deshalb setzt sich die Kirche seit jeher für eine umfassende Bildung ein. Im Bistum Aachen betreiben verschiedene kirchliche Rechtsträger eine große Zahl von Bildungseinrichtungen, die ein breites Spektrum abdecken. In 302 Kindertagesstätten werden 19.000 Kinder betreut, 9.250 Schülerinnen und Schüler besuchen die zwölf Bischöflichen Schulen und weitere rd. 7.000 Schülerinnen und Schüler die 14 katholischen Schulen in freier Trägerschaft. Die 74 Jugendfreizeitstätten mit Bildungsangeboten sowie Bildungseinrichtungen der Jugend-, Erwachsenen und Familienbildung verzeichneten bei ihren Veranstaltungen wieder mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Bildung dienen auch die 88 katholischen „öffentlichen“ Büchereien.

Im Bereich der Caritas betreiben katholische Träger im Bistum Aachen 22 Krankenhäuser, 192 Altenheime und Heime für Menschen mit Behinderung, 225 Sozialstationen und 113 Beratungsstellen sowie zahlreiche weitere Initiativen und Einrichtungen.

Insgesamt existieren im Bistum 326 Kirchengemeinden, die pastoral in 71 Gemeinschaften der Gemeinden organisiert sind. Davon sind 298 Kirchengemeinden in 43 Kirchengemeindeverbände eingegliedert. 28 Kirchengemeinden sind identisch mit einer Gemeinschaft der Gemeinden und benötigen deshalb keinen Kirchengemeindeverband als übergreifende Organisation.

Das Bistum Aachen wird seit 2016 geleitet von Bischof Dr. Helmut Dieser. Es gliedert sich in die acht Regionen Aachen-Stadt, Aachen-Land, Düren, Eifel, Heinsberg, Kempen-Viersen, Krefeld und Mönchengladbach mit insgesamt 71 Gemeinschaften der Gemeinden. Hier leben insgesamt rund 900.000 Katholiken. Bischofssitz und Sitz der bischöflichen Verwaltung ist die Stadt Aachen, Kathedralkirche ist der Hohe Dom zu Aachen.