Aachen, - Das Bistum Aachen setzt den von Bischof Dr. Helmut Dieser angestoßenen Reformprozess „Heute bei dir“ konsequent fort. Auf den beiden Synodalversammlungen haben die Diözesanen Räte im Bistum Aachen breite Zustimmung für die Richtungsentscheidungen signalisiert, die der Synodalkreis in den vergangenen Monaten in elf Beschlussvorlagen erarbeitet hatte. Zu den wichtigsten Zielmarken gehören unter anderem die Stärkung des Ehrenamtes, die Unterstützung neuer kirchlicher Angebote und Initiativen als Orte von Kirche sowie der Zugang von Frauen zu Diensten und Ämtern.
Die von den Diözesanen Räten eingebrachten Einwände und Ergänzungen hat der Synodalkreis auf seinen abschließenden Sitzungen weitestgehend integriert. Rund 5.000 ehren- und hauptamtlich Engagierte hatten sich in mehr als vier Jahren innerhalb des Reformprozesses eingebracht. „Die anstehenden Veränderungen bleiben ein gewaltiger Kraftakt und sie beginnen zuerst bei uns selbst. Ich freue mich, dass wir jetzt den eingeschlagenen Weg gemeinsam weitergehen“, spricht Bischof Dr. Helmut Dieser allen bisher Beteiligten großen Dank aus. Den Synodalkreis habe er in den vergangenen Monaten als ein streitbares und zugleich zielorientiertes Gremium schätzen gelernt, so der Bischof. Auch künftig soll es im Bistum Aachen ein synodales Gremium geben, das mitentscheidet und die Ergebnisse aus dem Reformprozess begleitet.
In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche. Das seelsorgerische, soziale und sakramentale Angebot sei nicht an den Kirchturm gebunden, so Generalvikar Dr. Andreas Frick. Nähe, Hilfe und Unterstützung vollziehe sich vor Ort. „Sie sind so vielfältig wie die Lebenswirklichkeit der Menschen, zu denen wir uns mehr denn je auf den Weg machen wollen: Heute bei dir. Die Vernetzung dieser Orte wird dabei Gelingensbedingung für eine Kirche, die wirksam ist und in ihren vielfältigen Erscheinungsformen als Kirche wahrgenommen wird – mittendrin in dieser Welt“, sagt der Generalvikar. Deshalb sei „Heute bei dir“ aktueller denn je. Als Beispiel nennt der Generalvikar Jugend-Initiativen, Unterstützung für Alleinerziehende, Seelsorge für ältere Menschen oder den örtlichen Bibel-Kreis, die alle als Orte von Kirche Unterstützung verdienten.
Die Strukturplanungen des Bistums Aachen mit rund 900.000 Katholiken sehen rund 50 Pastorale Räume vor, in denen sich vielfältige kirchliche Angebote weiter- und neu entwickeln sollen. Die geplante Anzahl von acht bis 13 Pfarreien, bis spätestens 2028, fand bei allen Räten ein grundsätzliches Verständnis und keinen formalen Widerspruch. Im Bistum Aachen gibt es insgesamt sechs Räte: den Priesterrat, das Domkapitel, den Diözesanpastoralrat, den Kirchen- und Wirtschaftssteuerausschuss, den Diözesanrat der Katholiken, Diözesancaritasrat.
Die nächsten Schritte der Umsetzung
Die Kriterien für die Bildung der Pastoralen Räume sollen bis Ende dieses Jahres erarbeitet werden. Diese könnten, so der derzeitige Vorschlag, auf einer weiteren Synodalversammlung Anfang 2023 vorgestellt werden. „In diesen Tagen gehen wir in die Strategieplanung, die eine strukturierte Umsetzung der sich aus den Beschlüssen ergebenden umfassenden Aufgaben garantiert“, betont Generalvikar Dr. Andreas Frick. Umgesetzt werden die Beschlüsse projektbezogen: vor Ort, in den Regionen, auf der Ebene des Bistums und unter Beteiligung der Diözesanen Räte sowie externen Experten und Initiativen.
Alle Informationen unter: www.heute-bei-dir.de