Aachen. Das Bistum Aachen ruft zu Spenden für den Solidaritätsfonds zur Unterstützung von arbeitslosen Menschen auf. Die Solidaritätskollekte unter dem Motto „HALT & HILFE – Damit jeder Mensch von seiner Arbeit leben kann“ findet am 6. und 7. Mai in allen Gottesdiensten des Bistums statt.
„Es ist eine Geschichte des Gelingens“, betont Bischof Helmut Dieser bei seinem Besuch der Sozialprojekte „AHA 100“ in Haaren. Mit seinem Möbellager, einem Secondhandshop und der Anlaufstelle für arbeitslose Menschen erreicht die Initiative täglich 150 Menschen und bietet einen wichtigen Ankerpunkt. Sie ist eine von 37 Initiativen für arbeitslose Menschen, die das Bistum Aachen fördert. Damit erreicht das Bistum Aachen mehr als 5.000 Menschen.
Ein Sprungbrett zurück in den Arbeitsmarkt
Im AHA 100 finden Langzeitarbeitslose eine Tagesstruktur, ein offenes Ohr, eine Aufgabe und oft auch ein Gefühl der Heimat. Einer von ihnen ist Michael Czychowski. „Für mich ist es sehr wichtig, morgens eine Aufgabe zu haben, die vor mir liegt. Das hält mich aufrecht“, betont der 50-Jährige. Er hat durch gesundheitliche Gründe seine Arbeit verloren. Angefangen hat seine Geschichte im AHA 100 mit einer Maßnahme des Jobcenters. Jetzt ist er dort auf Mini-Job Basis beschäftigt. Bald könnte daraus ein sozialversicherungspflichtiger Job werden. „Michael ist jemand, der sehr gut Verantwortung tragen kann“, berichtet die ehrenamtliche Einrichtungsleiterin Karin Linzenich. Seine Aufgaben sind die Buchhaltung, Planung der Möbelrouten und allgemeine Verwaltungsaufgaben. Es ist ein Sprungbrett, um wieder einen Platz im Arbeitsleben zu finden. 16 Menschen arbeiten aktuell bei AHA 100. Davon sind fünf fest angestellt. Alle der heute fünf sozialversicherungspflichtigen Angestellten haben über eine Förderung des Jobcenters für Langzeitarbeitslose den Weg in die Einrichtung gefunden. Sieben der 16 Angestellten sind ehrenamtlich tätig. Sie sind über eine Maßnahme des Jobcenters eingestiegen und später einfach geblieben, weil es eben Spaß gemacht hat. Denn im AHA 100 geht es nicht nur um Möbel und Kleider – es geht um Gemeinschaft und Begegnung.
Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Kirche
Gemeinschaft und Begegnung bietet die Einrichtung ebenfalls für die vielen Kunden: „Es kommen auch viele Menschen aus Würselen oder Herzogenrath“, verdeutlicht Karin Linzenich das große Einzugsgebiet. „Oft sind es auch Rentnerinnen und Rentner, die zu uns kommen, die sich freuen, dass sie sich trotz kleiner Rente etwas Schönes kaufen können.“
„Es ist eine wichtige Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Kirche“, betont Bischof Dieser. Linzenich ergänzt: „Wir sind ein Ort von Kirche, wir leben Kirche. Denn ohne Kirche wäre das hier alles nicht. Wir freuen uns sehr über die finanzielle Unterstützung des Bistums Aachen. Insbesondere seit dem Wegfall der öffentlichen Förderung der Arbeitslosenzentren ist das eine wichtige Säule“.
Botschaft: Halt und Hilfe geben
Auch die anderen 36 Initiativen und Projekte, die das Bistum Aachen mit dem Solidaritätsfonds fördert, sind zwar in ihrer Ausprägung sehr vielfältig, die Botschaft und das Ziel sind jedoch gleich: Sie wollen Menschen Halt und Hilfe und damit einen Ankerpunkt geben.
Damit ermöglicht das Bistum Aachen Projekte, die nachhaltig in der Gesellschaft wirken und Perspektiven schaffen. Jeder Träger hat dabei ein eigenes Profil und Angebot: sie beraten, begleiten, bilden oder bieten ganz konkrete Arbeitsplätze im geschützten Raum an. Und das für unterschiedliche Zielgruppen, wie beispielsweise Frauen oder Jugendliche. Die diesjährige Solidaritätskollekte findet am 6. und 7. Mai 2023 in allen Gottesdiensten statt. Spenden sind willkommen: Stichwort: Solidarität für Arbeit; IBAN: DE54 3706 0193 0000 1050 74, Pax-Bank Aachen. Alle Informationen zu den Initiativen und die Möglichkeit zur Onlinespende gibt es unter www.solidaritaetskollekte.de.