Aachen, (iba) – Bischof Dr. Helmut Dieser weiht am Samstag, 23. November, um 9.30 Uhr im Aachener Dom drei Männer zu Ständigen Diakonen: Christian Harttig, Pfarrei St. Josef in Nörvenich, Markus Offner, Pfarrei St. Jakob in Aachen, und Daniel Ohlig, Pfarrei St. Laurentius in Odenkirchen. Diakone taufen, trauen und beerdigen, sie assistieren dem Priester in der Eucharistiefeier und leiten andere Gottesdienstformen. In erster Linie sollen Diakone aber in den Gemeinden caritativ wirken und Menschen in unterschiedlichen Notlagen zur Seite stehen.
Im Bistum Aachen findet die Weihe Ständiger Diakone zum 18. Mal seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil statt, das dieses urchristliche Amt nach 1.000 Jahren Unterbrechung wieder eingeführt hat. Im Bistum Aachen werden im Regelfall alle zwei Jahre Ständige Diakone geweiht. Die drei Weihekandidaten haben sich über vier Jahre gemeinsam mit zwölf anderen Männern aus den (Erz-)Bistümern Köln und Essen auf ihren zukünftigen Dienst in der Seelsorge vorbereitet. In dieser Zeit erhielten sie eine fundierte theologische und spirituelle Ausbildung. Nach der Weihe schließt sich eine anderthalbjährige Berufseinführungszeit an.
Christian Harttig ist 40 Jahre alt, verheiratet und arbeitet als IT-Fachmann im öffentlichen Dienst. Aufgewachsen in einer jungen engagierten Gemeinde, stand viele Jahre der Kirche sehr nahe. Nach einer Phase mit wenig Zeit und daraus folgendem Abstand, so sagt er, wollte er sich der Kirche und seinem Glauben wieder nähern: „Und mein Gefühl sagte mir, dass ich nicht der Typ bin für Pfarreiratssitzungen oder den Kirchenvorstand. Und dann erinnerte ich mich, dass es den Ständigen Diakonat gibt. Vor dem Studium wurde uns angekündigt, wir würden uns in den vier Jahren verändern und das Studium würde uns prägen. Ich habe es nicht geglaubt. Der Vollständigkeit halber: Sie hatten Recht. So fühle ich mich gut gerüstet, habe alles mir mögliche dafür getan und weiß, dass ich auch als Diakon nicht alleine unterwegs sein werde.“
Markus Offner leitet seit 2018 die Abteilung Grundfragen und -aufgaben der Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat. Der 54-jährige Diplom-Theologe ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. „Ein Impuls für mich, den Weg als Diakon zu gehen, war mein ehrenamtliches Engagement mit einer sichtbareren Form des Zeugnisses zu verbinden und selbst die Chance zu haben, nach der intensiven Familienphase, meinen eigenen Glauben noch einmal geistlich zu vertiefen. Die unterschiedlichen Formen der Liebe Gottes zu den Menschen gemeinsam und bei anderen zum Klingen zu bringen, finde ich eine spannende Aufgabe, bei der es für Diakone in Zeiten eines epochalen Wandels der konkreten Formen gelebten Christseins noch viel zu entdecken gibt“, freut sich Markus Offner auf seinen Dienst.
Daniel Ohlig, 52 Jahre, ledig und Vater einer Tochter ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. „Ein Rückblick zeigt, dass der Weg hierher keineswegs ein gerader war. Zwar bin ich katholisch sozialisiert. Auch beruflich war mir christlich geprägtes soziales Engagement kein Fremdwort. Trotz aller Bindung zur Gemeinde und aller beruflich bedingten sozialen Tätigkeit war aber der Glaube im Alter ab etwa Mitte bis Ende 20 in den Hintergrund getreten, wenn er nicht längst eingeschlafen war. Dabei wäre es wohl geblieben, denn was man nicht kennt, dafür interessiert man sich nicht. Eher zufällig kam es dann vor fünf oder sechs Jahren zu einem beruflichen Zusammentreffen mit einem Ständigen Diakon. So kam erstmals die Idee auf, der Ständige Diakonat könne auch mein Weg werden.“ (iba / Na 076)