Aachen, (iba) – Noch unter dem Eindruck der Anschläge auf die Synagoge in Halle vom 9. Oktober 2019 hat der Bischof von Aachen, Dr. Helmut Dieser, an der Gedenkstunde zum 9. November 1938, der sogenannten Reichspogromnacht, im Aachener Rathaus teilgenommen. Angesichts der wachsenden Zahl von Übergriffen auf jüdische Gläubige und deren Einrichtungen mahnt der Bischof im Anschluss an die Gedenkstunde: „Die Politik und die gesellschaftlichen Akteure müssen zusammen entschieden dem erstarkenden Antisemitismus entgegentreten. Wir können es vor dem Hintergrund unserer Geschichte nicht zulassen, dass der Antisemitismus Raum gewinnt.“ Neben dem stärkeren Vorgehen gegen den Rechtsextremismus müssen die Bemühungen im Bereich Bildung, insbesondere an den Schulen, intensiviert werden, um dem Antisemitismus von Anfang an die Grundlage zu entziehen.
Bischof Helmut Dieser dankt den drei christlich-jüdischen Gesellschaften auf dem Gebiet des Bistums Aachen in Aachen, Mönchengladbach und Krefeld für ihr Engagement. Diese haben in den vergangenen Jahrzehnten mit ihrer Arbeit, zu der auch das Gedenken an den 9. November 1938 gehört, maßgeblich zum guten Verhältnis zwischen Christen und Juden beigetragen. In diesen Tagen feiert der Deutsche Koordinierungsrat für christlich-jüdische Zusammenarbeit sein 70-jähriges Bestehen. „Die Jüdinnen und Juden sind die älteren Geschwister der Christen im Glauben an den Einen Gott, und wir stehen mit ihnen zusammen gegen die Ausbreitung von Hass, Hetze und Gewalt gegenüber Minderheiten in unserer Gesellschaft, insbesondere gegen Antisemitismus,“ betont der Bischof. (iba / Na 075)