Aachen, (iba) – Das Leben in Deutschland hat sich verändert. Seit mehr als fünf Wochen ist soziale Distanz das Gebot der Stunde, um eine Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Die meisten Menschen arbeiten mobil von Zuhause aus – wenn denn überhaupt noch genug Arbeit da ist. Existenzängste machen sich breit: Wie geht es weiter? Was kommt nach der Krise? Und wann endet der notwendige Ausnahmezustand überhaupt? Wie umgehen mit dieser Situation? Diese Fragen stellen sich viele Menschen. Solche Sorgen und Nöte begegnen auch vielen im privaten Umfeld und in persönlichen Gesprächen. „Jetzt Mut machen!“, eine Initiative von pastoralen und pädagogischen Mitarbeitern des Bistum Aachen setzt genau hier an.
„Wir haben sehr schnell bemerkt, dass der Bedarf an Gesprächen in diesen Zeiten stetig wächst“, sagt Pastoralreferent Dr. Christian Schröder, der das Projekt ins Leben gerufen hat. Innerhalb kurzer Zeit hat das achtköpfige Team bestehend aus Theologen und Pädagogen, unterstützt durch den Fachbereich Glaubenskommunikation des Bistums Aachen, die Themen bearbeitet und Hilfen erstellt, die für jeden Interessierten nutzbar sind. Die Idee hinter „Jetzt Mut machen!“: ganz praktische Hilfe in der Frage, wie kann ich Menschen in meinem persönlichen Umfeld mit guten Gesprächen unterstützen. Was muss ich beachten, wenn ich mit ihnen auch über Ängste und schwerwiegende Probleme rede? Wie schütze ich mich selbst vor Überforderung? „Gute Gespräche sind sehr wertvoll. Natürlich sind auch wir als Seelsorger – nicht nur in diesen Zeiten – immer für die Menschen ansprechbar. Aber es gibt eben auch Situationen, in denen man lieber mit einem Freund spricht als mit einem Fremden. Dafür haben wir quasi einen kleinen Erste-Hilfe-Koffer zusammengestellt“, sagt Schröder. Um viele Menschen zu erreichen geht „Jetzt Mut machen!“ bewusst auch ganz andere Wege als die üblichen – hinein in den digitalen Raum. Auf der Homepage www.jetzt-mutmachen.de sowie auf den gleichnamigen Facebook- und Instagram-Accounts geben Visuals und kurze Video-Tutorials zu den verschiedenen Phasen eines Gesprächs eine erste Orientierung.
Und was ist die wichtigste Leitlinie für solche Unterhaltungen? „Es geht nicht darum, billigen Trost zu spenden, nach dem Motto: Es wird schon alles wieder gut. Denn das weiß man im Zweifelsfall nicht“, sagt Christian Schröder. Zuhören, den anderen mit seinen Sorgen und Nöten ernst nehmen, ihn nicht verurteilen, das sei besonders wichtig. „Als Zuhörer muss man sich auch bewusst machen, dass man selbst nicht die Lösung des Problem ist. Aber dass man für den anderen da ist. Das ist wichtig“, sagt Schröder. Oft ist ein Mut machendes Gespräch für einen Menschen dann schon ein guter Anfang, der wieder Energie gibt und Hoffnung schenkt. Aber manchmal sind die Sorgen so groß, dass sie von Freunden oder Bekannten allein nicht aufgefangen werden können. „Wer das Gefühl hat, sein Gesprächspartner braucht noch weitergehende Hilfe, der findet auf unserer Homepage außerdem noch Kontaktdaten von Beratungsstellen“, betont Schröder.
Mehr zum Projekt „Jetzt Mut machen!“ des Bistums Aachen gibt es auf der
Homepage: www.jetzt-mutmachen.de,
Facebook: www.facebook.com/jetztmutmachen,
Instagram: www.instagram.com/jetztmutmachen. (iba/Na 027)